am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Wanderausstellung: "Wo hatte man eine solche Entwürdigung verdient? So begegnete man keinem Vieh" - Mittelhessische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück

17.07.2023

Ausstellungseröffnung am Mittwoch, den 26. Juli 2023, 19 Uhr (ZiBB Gießen) 

Im Sommersemester 2022 setzten sich Lehramtsstudierende der Justus-Liebig-Universität Gießen gemeinsam mit Soziologin Randi Becker im Rahmen des Seminars „Frauen in Nationalsozialismus – zwischen Gießen und Ravensbrück“ mit der Verschränkung von NS-Ideologie mit Geschlechterbildern sowie der Rolle von verschiedenen Frauen im NS-Regime auseinander. Neben Frauen als Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt wurde auch die Rolle von Täterinnen, die aktiv am Massenmord beteiligt waren, mit besonderen Augenmerk auf das Konzentrationslager Ravensbrück untersucht. Sie recherchierten ausgewählte Biographien von Frauen, die in Mittelhessen geboren wurden und bis zu ihrer Inhaftierung in Ravensbrück in dieser Region lebten. Einige von ihnen starben dort oder in anderen Konzentrationslagern, andere überlebten. Entstanden sind 12 Frauenporträts und ein Männerporträt, die verschiedene Verfolgungsgeschichten abbilden und nun in einem Ausstellungsprojekt präsentiert werden. Die Wanderausstellung zeigt, dass das Frauenkonzentrationslager im brandenburgischen Ravensbrück trotz der geografischen Entfernung von großer Bedeutung für die mittelhessische Lokalgeschichte ist.

Zu sehen ist die Ausstellung zunächst vom 26. Juli bis zum 19. August 2023 im Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZiBB) (Hannah-Arendt-Straße 6–10, 35394 Gießen). Die Ausstellungseröffnung mit einem Podiumsgespräch zwischen Randi Becker, den beteiligten Studierenden und Matthias Heyl (pädagogischer Leiter der Gedenkstätte Ravensbrück) findet am Mittwoch, den 26. Juli, ab 19 Uhr statt. Am 2. und 9. August besteht zudem ab 19 Uhr die Möglichkeit eines individuellen Ausstellungsbesuchs, gefolgt von einem ‚Chill an Talk‘ mit Randi Becker und den Ausstellungsmacher:innen. 

Am 10. September um 15 Uhr wird ein Stadtspaziergang auf den Spuren von Gießener Frauen im NS mit MdL Nina Heidt-Sommer stattfinden. 

Anschließend wird die Ausstellung vom 29. September bis zum 26. November im Oberhessischen Museum (Brandplatz 2, 35390 Gießen) gezeigt. Am Donnerstag, den 28. September, ab 19 Uhr wird die Ausstellung im Netanya-Saal eröffnet.

Begleitet wird die Ausstellung zudem durch eine Vortragsreihe im Oberhessischen Museum:

  • 5. September 2023, 19 Uhr: Die Rolle der Gestapo Gießen im Nationalsozialismus (Helena Rist)
  • 19. September 2023, 19 Uhr: Frauen als Aufseherinnen in Ravensbrück (Leon König)
  • 2. November 2023, 19 Uhr: Die Verfolgung von Jenischen und Sintizze in Gießen (Michelle Damm)
  • 16. November 2023, 19 Uhr: Jüdische Lokalgeschichte recherchieren, am Beispiel der Familie Wertheim (Lara Budesheim/ Jens Hausner)
  • 21. November 2023, 19 Uhr: Die Verfolgung von Frauen als „Asoziale“ und „Berufsverbrecherinnen“ am Beispiel von Elise S. (Anna Katharina Liebe

Im Winter tourt die Ausstellung außerdem durch verschiedene Schulen und Institutionen in Mittelhessen (April 2024: Stadtbibliothek Wetzlar mit dem Kulturamt; 6.-12. Mai 2024: Junity Friedberg mit der Antifaschistischen Bildungsinitiative e.V.; Sommer 2024: Frauenkulturzentrum Gießen). Wenn Sie die Ausstellung für Ihre Schule/Institution gewinnen möchten, melden Sie sich bitte unter randibecker@gmx.de

Informationen zur Ausstellung sowie aktualisierte Informationen zu allen Terminen und Standorten finden Sie hier.  


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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