am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Stolpersteinverlegungen in Gießen

02.06.2025

4. und 26. Juni 2025

Seit 2008 wurden in Gießen und seinen Stadtteilen rund 210 Stolpersteine an 77 Standorten verlegt, an denen Opfer des nationalsozialistischen Regimes ihren letzten frei gewählten Wohnsitz hatten. Am Mittwoch, den 4. Juni 2025, werden in vier Gießener Straßen nun weitere Stolpersteine zum Gedenken an sieben jüdische Bürger:innen verlegt, die aus Gießen deportiert und später ermordet wurden. Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher wird an der Gemeinschaftsverlegung teilnehmen. Schüler:innen der August-Hermann-Francke-Schule werden die Lebensgeschichten der Opfer vorstellen.

Die Verlegungen finden in einem zeitlichen Abstand von etwa 30 Minuten statt und beginnen um 14:30 Uhr.

Die Verlegeorte und Zeiten im Überblick

14:30 Uhr – Frankfurter Straße 11

Für die Brüder Siegmund und Friedrich Austerlitz, die das Spirituosengeschäft ihres Vaters weiterführten. Siegmund floh in die Niederlande, wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet. Friedrich wurde über Darmstadt in das besetzte Polen verschleppt und ebenfalls ermordet.
Ebenfalls gedacht wird Käthe Stern, Haushälterin der Familie Austerlitz. Auch sie wurde über Darmstadt deportiert und ermordet. 

15:00 Uhr – Wilhelmstraße 10 Für Anna Stamm, Witwe des Kaufmanns Albert Stamm. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1941 wurde sie über Darmstadt in das besetzte Polen deportiert und dort ermordet.
15:30 Uhr – Liebigstraße 57 Für das Ehepaar Siegmund und Dina Engel. Nach ihrer Flucht nach Bad Nauheim wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Siegmund verstarb dort, Dina überlebte und ging nach Kriegsende nach Frankreich.
16:00 Uhr – Alter Wetzlarer Weg 67 Für Ruchla Kornbaum. Die gebürtige Russin war seit 1916 in Gießen wohnhaft, bevor sie über Darmstadt in das besetzte Polen deportiert und dort ermordet wurde.

 

Die nächsten Stolpersteinverlegungen in Gießen finden dann am Donnerstag, den 26. Juni 2025, statt. Der Aktionskünstler Gunter Demnig, Initiator des europaweiten Gedenkprojekts „Stolpersteine“, wird an diesem Tag persönlich weitere Steine in Gießen verlegen – zunächst vor dem Anwesen Bahnhofstraße 50 und 76, anschließend vor dem Grundstück in der Wilhelmstraße 12. Die Verlegung beginnt um 13 Uhr in der Bahnhofstraße und wird um 14 Uhr in der Wilhelmstraße fortgesetzt. Schüler:innen des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums werden die Biografien der Opfer vortragen.

Weitere Informationen zu den Stolpersteinverlegungen in Gießen, die von der „Koordinierungsgruppe Stolpersteine Gießen“ organisiert werden, finden Sie hier.  


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