Die Darstellung nationalsozialistischer Verbrechen in Comics hat spätestens seit der Veröffentlichung von Art Spiegelmans bahnbrechendem Werk "Maus" viel Beachtung gefunden.
Insbesondere nationalsozialistische Konzentrationslager wurden jedoch schon zeitgenössisch in Comics dargestellt. Im so genannten "Golden Age" der amerikanischen Comics, das von 1938 bis 1955 reichte, fanden sich solche Darstellungen besonders in Superhelden-, Kriegs-, Abenteuer-, und Horrorcomics.
Im Vortrag wird gezeigt, auf welche Weise Konzentrationslager in amerikanischen Comics der 1940er und 1950er Jahre dargestellt wurden. Diese Darstellungen werden in Bezug zu dem gesetzt, was die US-amerikanische Gesellschaft über nationalsozialistische Verbrechen wissen konnte oder wollte. Es wird veranschaulicht, welche Rolle die Darstellung von Jüdinnen und Juden dabei spielt. Dabei werden wiederkehrende Motive, wie auch die Entstehungsgeschichte einzelner Comics vorgestellt.
Markus Streb promoviert an der Justus-Liebig-Universität Gießen zu Genderkonstruktionen in Comics über die Shoah. Daneben forscht er zu jüdischem Leben in Hessen vor und während des Nationalsozialismus. Er beschäftigt sich außerdem mit Repräsentationen und Reflexionen von Antisemitismus.
Der Vortrag findet am 14. November 2017 um 18.30 Uhr im AK44 (Alter Wetzlarer Weg 44, Gießen) statt und wird unterstützt vom AK44 und dem Referat für Antirassismus & Antifaschismus AStA Uni Giessen.