Am Mittwoch, den 7. Dezember 2022, um 19 Uhr stellen Lehramtsstudierende der Justus-Liebig-Universität Gießen gemeinsam mit ihrer Dozentin Randi Luise Becker die im Rahmen einer Lehrveranstaltung erstellte Broschüre „Gießener Frauen. Opfer, Mitläuferinnen und Täterinnen im Nationalsozialismus“ öffentlich vor. Sieben beteiligte Studentinnen werden die Ergebnisse ihrer Recherchen zu einzelnen Gießener Frauen präsentieren. Randi Becker, Lehrbeauftragte an der JLU, wird in das Thema „Frauen im Nationalsozialismus“ und in die Grundüberlegungen des Projekts einführen.
Die Broschüre ist das Ergebnis einer Lehrveranstaltung, in dem die Teilnehmer:innen eigenständige Recherchen zu Gießener Frauen im Nationalsozialismus anstellten. Ziel des Seminars war es, einen Überblick über Frauenbilder im Nationalsozialismus zu gewinnen. Dazu wurde ein Blick auf Verschränkungen von NS-Ideologie mit Geschlechterbildern geworfen und die Rollen von verschiedenen Frauen im NS-Regime – sowohl als Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt als auch in der Rolle von Täterinnen, die aktiv am Massenmord beteiligt waren – kritisch reflektiert. Zum anderen ging es darum, die Vielfalt weiblicher Biografien im NS ganz konkret anhand von Einführungstexten und Biografien von Frauen aus Gießen abzubilden. Die daraus entstandene Broschüre ist für die schulische und außerschulische Bildung konzipiert, umfasst 116 Seiten und kann als Grundlage für Stadtrundgänge zur lokalen NS-Frauengeschichte dienen. Sie wird am Veranstaltungsabend kostenlos erhältlich sein.
Stattfinden wird die Veranstaltung im Gießener Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZiBB) (Hannah-Arendt-Str. 6-10, 35394 Gießen). Die Vorstellung ist öffentlich und kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.