Wie schon in ihren vielfach ausgezeichneten Romanen "Shanghai fern von wo" und "Landgericht" beschäftigt sich Ursula Krechel auch in ihrem neuen Werk Geisterbahn mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ihre Erzählung von der Familie Dorn spannt sich über beinahe hundert Jahre. Als Sinti sind sie infolge der mörderischen Politik des NS-Regimes organisierter Willkür ausgesetzt. Am Ende des Krieges haben sie den Großteil ihrer Familie, ihre Existenzgrundlage und jedes Vertrauen in Nachbarn und Institutionen verloren. Anna, das jüngste der Kinder, sitzt nach dem Krieg mit anderen Kindern in einer Klasse. Sie teilen vieles, nur nicht die Geister der Vergangenheit. Mit großer sprachlicher Eleganz lässt Krechel vermeintlich Vergangenes auf bewegende und bedrängende Weise gegenwärtig werden.
In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Gießen lädt das Literarische Zentrum (LZG) am 9. April um 19:30 zur Lesung mit Ursula Krechel in den Hermann-Levi-Saal (Konzertsaal im Rathaus, Berliner Platz 1, 35390 Gießen) ein. Moderieren wird den Abend Heidrun Helwig (Gießener Anzeiger). Eintritt: 7 € | 5 € erm. | LZG-Mitglieder 3 €
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