Vom 21. bis 24. August 2019 werden vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ab 20:00 Uhr Spielfilme zum Thema „Rechtsprechung mit ‚Unschuldsvermutung‘ – Stigmatisierung und Traumatisierung der NS-Opfer durch Nachkriegsprozesse“ gezeigt.
Heute weiß man, dass in einer Gesellschaft, die sich nicht den eigenen Verbrechen der Vergangenheit stellt und nicht aus den individuellen Erfahrungen lernt, Diskriminierungen, Rassismus und Antisemitismus erneut alltäglich werden. „Warum gab es damals keine umfassenden Gerichtsverfahren gegen all diejenigen ÖsterreicherInnen, die sich der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen schuldig gemacht hatten? Warum gab es nur eine dürftige juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen, warum zögerten Justiz- und Innenministerien, Staatsanwälte und Gerichte, rechtlich Bilanz über die geschehenen Untaten zu ziehen und solche Urteile zu fällen, die zumindest ansatzweise als Gerechtigkeit für die Opfer gewertet werden können?“ Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Filmreihe, die im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen gezeigt wird. Neben einer Einführung von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern (Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien) mit einer anschließenden Diskussion werden begleitende Rundgänge durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen angeboten.
Die Open-Air Filmretrospektive wird von der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Kooperation mit dem Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte der Universität Wien organisiert.
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zum Programm finden Sie hier.