′Nie wieder Faschismus!′: Vortrag des Holocaust-Überlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Der Holocaust-Überlebende Ivar Buterfas-Frankenthal wird am 18. Oktober 2023 um 18 Uhr auf Einladung des Allgemeinen Studierendenausschuss der JLU (AStA) und in Begleitung seiner Frau Dagmar für einen Vortrag über seine Erlebnisse in der NS-Zeit und über die aktuelle Lage in Deutschland an den JuWi-Campus HS 5 der Justus-Liebig-Universität kommen. 

Ivar Buterfas-Frankenthal wurde 1933 in Hamburg als jüngstes von acht Kindern geboren. Seine Mutter war christlichen, sein Vater jüdischen Glaubens. Dies machte ihn für die Nationalsozialisten zu einem sogenannten „Halbjuden“. Wegen dieses Status wurde er – gerade einmal sechs Jahre alt – der Schule verwiesen. Sein Vater war von 1934 bis 1945 in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert. 1942 wurde die Familie staatenlos, Buterfas‘ Mutter flüchtete mit den acht Kindern nach Polen, da die Deportation drohte. Ein Jahr später kehrten sie zurück nach Hamburg und versteckten sich dort bis Kriegsende im Mai 1945. Die Demütigungen und Bedrohungen dauerten jedoch an, denn erst 1965 sollte er seine deutsche Staatsbürgerschaft wiedererlangen. Nun sind er und seine Frau Dagmar Buterfas-Frankenthal, die er 1955 heiratete, seit rund vier Jahrzehnten als Zeitzeug:innen an Schulen und Universitäten gegen Populismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aktiv. Für sein Engagement für die Demokratie wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem im Jahr 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 

Seine Lebensgeschichte schrieb Buterfas-Frankenthal mehrfach nieder: 1995 veröffentlichte er seine Memoiren „Sunny Goj“. Mit „Mut ist nicht Leichtsinn – Ich musste eine Lücke schließen“ (2007) und „Ich lass‘ mich nicht zum Schweigen zwingen“ (2010) folgten zwei Fortsetzungen. Sein viertes und jüngstes Buch, das er gemeinsam mit seiner Frau verfasste, erschien im Jahr 2022 unter dem Titel „Von ganz, ganz unten“. 

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