am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

′Mit den Augen eines zwölfjährigen Mädchens: Ghetto - Lager - Versteck′: Lesung aus dem Zeugnis von Janina Hescheles im Rahmen der Veranstaltungsreihe ′Erinnern, mahnen,

02.11.2023

8. November 2023, 19 Uhr, Jokus (Ostanlage 25a, 35390 Gießen)

Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur, die DEXT-Fachstelle der Universitätsstadt Gießen und das Jugendbildungswerk Gießen laden am Mittwoch, den 8. November 2023, ab 19 Uhr zu einer Lesung aus Janina Hescheles bewegendem Zeugnis „Mit den Augen eines zwölfjährigen Mädchens: Ghetto – Lager – Versteck“ mit anschließendem Gespräch mit Tim Spengler (AHL) ein. Schauspielerin Carolin Weber (Stadttheater Gießen) wird Auszüge aus dem Bericht lesen sowie einige Gedichte von Janina Hescheles vortragen. Stattfinden wird die Lesung im Jugend- und Kulturzentrum Jokus (Ostanlage 25a, 35390 Gießen). Der Eintritt ist frei; eine vorherige Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Als Zwölfjährige erlebte Hescheles den Einmarsch der Deutschen in Lemberg (Polen), erlitt den Verlust ihrer Eltern im Getto und wurde schließlich im berüchtigten, aber heute weithin vergessenen Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska inhaftiert. Dort verfasste sie Gedichte über den Lageralltag, die in geheimen Treffen im Lager vorgetragen wurden. So auf sie aufmerksam geworden, organisierten Widerstandskämpfer mit Verbindungen zum polnischen Untergrund schließlich ihre Befreiung aus dem Lager, die im August 1943 gelang. Hescheles wurde anschließend von verschiedenen Familien in der Nähe Krakaus versteckt. Nur drei Wochen nach ihrer geglückten Flucht schrieb sie innerhalb weniger Tage ihren Bericht über die Leiden ihrer Vergangenheit nieder, weshalb sie auch als „polnische Anne Frank“ bezeichnet wird.

Ihr Zeugnis ist erstmals vollständig auf Deutsch im April 2019 als 7. Band der gemeinsamen Schriftenreihe „Studien und Dokumente zur Holocaust- und Lagerliteratur“ der AHL und der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich im Metropol Verlag erschienen und wurde von Markus Roth herausgegeben. Weitere Informationen zum Buch sowie eine Bestellmöglichkeit finden Sie auf den Seiten des Metropol Verlages hier.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Erinnern, mahnen, wachsam sein“ rund um den 9. November, die jährlich von dem Jugendbildungswerk Gießen, dem Kulturamt Gießen und der DEXT-Fachstelle der Universitätsstadt Gießen organisiert wird. Gefördert wird die Veranstaltungsreihe vom Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus im Rahmen des Landesprogramms „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“. Mit ihren vielfältigen Angeboten will die Reihe an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und aufzeigen, wie und wo sich nationalsozialistisches Gedankengut bis heute fortwirkt sowie Kompetenzen vermitteln, die es braucht, um antisemitischem und diskriminierendem Verhalten entgegenzutreten. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, in einigen Fällen ist jedoch eine Anmeldung erforderlich unter www.jbw@giessen.de. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen der Reihe finden Sie hier.


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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