am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

′Jude! Berichte von deinem Überleben! - Frühe Zeugnisse der nationalsozialistischen Judenverfolgung′: Vortrag von Markus Roth zur Zeitschrift ′Fun letstn churbn′ mit

03.03.2022

9. März 2022, 19:00 bis 20:30 Uhr 

Eine Kooperation der Münchener Volkshochschule mit dem Fritz Bauer Institut und dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München 

Zehntausende ehemalige Verfolgte des NS-Regimes lebten nach Kriegsende in sogenannten ‚Displaced Persons Camps‘. Dies bot eine einmalige Gelegenheit, die Israel Kaplan und Moyshe Feygenboym, selbst Holocaust-Überlebende, unverzüglich und entschlossen ergriffen: Gemeinsam mit zahlreichen Mitstreitenden trugen sie Dokumente zusammen, die das Leben der Jüdinnen und Juden während der nationalsozialistischen Herrschaft dokumentierten, um ihre Erfahrungen und schrecklichen Erlebnisse aus Vernichtungslagern wie Sobibor oder Chelmno für die Nachwelt festzuhalten. Jene Zeugnisberichte von Kindern und Erwachsenen, aber auch Lieder, Fotos und Anekdoten aus den Gettos, veröffentlichten sie von 1946 bis 1948 in der Zeitschrift „Fun letstn churbn“ (zu dt.: Von der letzten Zerstörung).

Am 9. März 2022 wird Dr. Markus Roth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust in Frankfurt a.M., die Zeitschrift und ihre Genese in einem Vortrag an der Münchener Volkshochschule vorstellen. Die Sprecherin und Sängerin Katja Schild wird ergänzend aus drei Zeugnistexten von Überlebenden lesen, die in der von Markus Roth und Frank Beer herausgegebenen Edition „Von der letzten Zerstörung. Die Zeitschrift ‚Fun letstn churbn‘ der Jüdischen Historischen Kommission in München 1946–1948“ im Metropol Verlag erschienen. Die Publikation ist ein Editionsprojekt der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und liegt seit 2020 erstmals vollständig in deutscher Übersetzung aus dem Jiddischen von Susan Hiep, Sophie Lichtenstein und Daniel Wartenberg mit sorgfältiger Kommentierung vor.

Stattfinden werden Vortrag und Lesung an der Münchener Volkshochschule (Bildungszentrum Einstein 28, Einsteinstraße 28, 81611 München). Der Eintritt ist frei. Es wird um vorherige Anmeldung gebeten.

Mehr zur Veranstaltung und den Anmeldemöglichkeiten erfahren Sie auf den Webseiten des Fritz Bauer Instituts und der Münchener Volkshochschule.

Weitere Informationen zur Edition sowie eine Bestellmöglichkeit finden Sie auf den Seiten des Metropol Verlags sowie auf der Homepage der Arbeitsstelle Holocaustliteratur.


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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