Das Fritz Bauer Institut und der Fischer Verlag laden gemeinsam am 8.März 2011 in die Goethe-Universität Frankfurt/Main ab 18.15 Uhr zu einem Vortrag von Ernst Klee zu dem Thema "Euthanasie" im Dritten Reich ein.
Ernst Klee wurde u.a. mit seinem 1983 erstmals erschienenen Buch über die Euthanasie im NS-Staat, mit dem er für Furore sorgte und die historische Forschung voranbrachte, bekannt. Über viele Jahre hinweg arbeitete er in Archiven und entdeckte viele bis dahin unveröffentlichte Materialien. Jetzt liegt eine komplett überarbeitete und erweiterte Fassung seines als Standardwerk geltenden Buches vor, in dem nun auch alle früher anonymisierten Namen dechiffriert wurden.
Klee belegt in seinem Buch u.a., dass die mörderischen Gaswagen, anders als vielfach in der Literatur beschrieben, bereits ab Herbst 1939 zum systematischen Krankenmord eingesetzt wurden. Der Autor befasst sich zudem mit der psychatrischen "Entsorgung" von SS-Leuten, die beim Massenmorden durchdrehten und hat neue Erkenntnisse zum Verbleib jener Euthanasiespezialisten, die in die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka wechselten, in die Neufassung eingearbeitet.
Ernst Klee, geboren 1942, ist Journalist und Buchautor. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, wie den Adolf-Grimme-Preis, den Geschwister-scholl-Preis oder die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt.
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