Am Sonntag, den 1. Juni 2025, 18 Uhr, lädt das Stadttheater Gießen zur Dernière des Stücks „Der Staat gegen Fritz Bauer“ in der Regie von Jenke Nordalm in das Große Haus (Südanlage 1, 35390 Gießen) ein. Bereits um 17:30 Uhr findet eine Einführung zur Inszenierung im Foyer des Großen Hauses statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Produktion, die auf dem gleichnamigen Film (2015) von Lars Kraume basiert und seit Frühjahr 2023 auf dem Spielplan des Stadttheaters Gießen steht, stellt den jüdischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903–1968) in den Mittelpunkt, der eine Schlüsselrolle bei der Verurteilung von NS-Kriegsverbrechern in den Frankfurter Auschwitz-Prozessen (1963–1965) spielte.
Synopsis:
„Fritz Bauer hat eine Vorliebe für die Musik Tschaikowskis, modisch karierte Socken an den Füßen, und sobald er sein Büro verlässt, betritt er Feindesland. NS-Kriegsverbrecher aufzuspüren und in Deutschland vor Gericht zu stellen ist sein erklärtes Ziel, wobei ihm die Gesichter der Vergangenheit hinter jeder Tür auflauern, weil sie ihre alten Plätze hinter den Schreibtischen der Justiz längst wieder besetzt haben. Zwischen Bauer und den Königen von Gestern beginnt ein Spiel nach alten Mustern, die ihn auch mit dem eigenen Jüdischsein und seiner Homosexualität konfrontieren. Widerspenstig und eindringlich erinnert die Geschichte des unbeugsamen Fritz Bauer heute wieder daran, welchen Stellenwert freiheitlich-demokratische Ideale in einer Zeit haben, in der Nationalismus, Populismus und Korruption wieder salonfähig sind.“
Empfehlung:
Das Stadttheater empfiehlt den Besuch der Vorstellung für alle ab 16 Jahren. Die Stückfassung eigne sich – so heißt es auf der Webseite des Gießener Stadttheaters – nicht nur für die „Behandlung der Geschichte der Bundesrepublik im Geschichtsunterricht vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen und juristischen Neuordnung unseres Landes nach dem Zweiten Weltkrieg“, sondern wegen der „allgegenwärtige[n] Auseinandersetzung mit der Frage nach Schuld, Sühne und Gerechtigkeit [auch] als Arbeitsgrundlage für den Ethik-, Religion- und Philosophieunterricht und die Gesellschaftslehre“.
Weitere Informationen zur Inszenierung sowie den Link zum Online-Kartenverkauf finden Sie hier. Tickets sind auch im Haus der Karten (Kreuzplatz 6, 35390 Gießen) erhältlich.