Auf Einladung des Polizeipräsidiums Mittelhessen, des Rotary Clubs Gießen und der Jüdischen Gemeinde Gießen wird die Holocaust-Überlebende Regina Sluszny-Suchowolski am Freitag, den 14. März 2025, ab 19 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes der Justus-Liebig-Universität Gießen über ihre Lebensgeschichte sprechen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Landespolizeiorchester Hessen, dem Musiker Tobias Rüger und den „Drei Stimmen“ aus Gießen.
Regina Sluszny überlebte den Holocaust als eines der sogenannten „hidden children“: 1939 als Tochter polnischer Einwanderer in Belgien geboren, mussten sie während der deutschen Besatzung mit ihrer Familie untertauchen. Nachdem ihr Aufenthaltsort verraten wurde, war die Familie zur Flucht gezwungen – ihre Wege trennten sich: Während ihre Eltern und Brüder an 15 verschiedenen Orten Zuflucht suchten, blieb die erst zweieinhalbjährige Regina allein bei Nachbarn zurück. Als sie nach dem Krieg wieder mit ihrer Familie vereint wurde, erkannte sie ihre eigene Mutter nicht mehr. Später heiratete sie Georges Suchowolski, der einen Großteil seiner Familie im Holocaust und durch Kriegsgewalt verloren hatte.
Im Laufe der Jahre setzte sich Regina Sluszny-Suchowolski immer stärker für die Aufklärung über den Holocaust und das Schicksal der versteckten Kinder ein. Sie erzählt ihre Geschichte in Schulen, Vereinen und bei offiziellen Anlässen, um vor Intoleranz, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus zu warnen. Heute ist Regina Sluszny-Suchowolski Vizepräsidentin der gemeinnützigen „Hidden Child Foundation“ und Vorsitzende des „Forum der Joodse Organisaties“ (FJO). Für ihr Engagement wurde sie 2022 von König Philippe von Belgien zur „Baronesse“ ernannt.
Spendenaktion „Stimme für das Leben. Erinnern. Weitergeben. Demokratie leben.“
Ihre Geschichte schildert sie in dem Buch „The Forgotten Children of the War“ (Borgerhoff & Lamberigts, 2023) von Paul de Keulenaer, das bislang ausschließlich auf Englisch erschienen ist. Als Teil der Spendenaktion „Stimme für das Leben“ sollen mit der Benefizveranstaltung Mittel für die Übersetzung ihrer Memoiren ins Deutsche gesammelt werden. Die eingenommenen Spenden ermöglichen zudem die kostenlose Bereitstellung des Buches für Bildungseinrichtungen in der Region Gießen.
Mit dem Erwerb einer Eintrittskarte oder einer Spende können Sie dieses wichtige Projekt unterstützen. Tickets sind für 29 Euro hier erhältlich, die Platzwahl ist frei. Weitere Spenden können hier getätigt werden oder unter:
Rotary Hilfsfonds
DE 49 5139 0000 0000 0083 11
Volksbank Mittelhessen
VBMHDE5FXXX
Verwendungszweck: Spende Buchübersetzung
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier über die Stadt Gießen oder hier auf den Seiten der Polizei Hessen.