In Polen überlebten nur einige Tausend jüdische Kinder den Holocaust. Etwa 5.000 von fast einer Million jüdischer Kinder konnten gerettet werden, weil ihre Eltern sie in die Obhut polnischer Familien gaben. Jene Polinnen und Polen, die sich eines jüdischen Kindes annahmen, übernahmen später oft auch die Rolle der Eltern. Vielfach hielten sie die Adoption geheim, einige enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab.
Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“, die von der Assoziation „Kinder des Holocaust“ in Polen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. erarbeitet wurde, erzählt die Geschichten von 15 Kindern, die zwischen 1939 und 1942 geboren wurden und mit ihrer doppelten Familienidentität zu kämpfen hatten. Vom 17. September bis 30. November 2024 wird sie nun im Deutschen Polen-Institut im Residenzschloss Darmstadt zu sehen sein.
Zur feierlichen Eröffnung laden das Deutsche Polen-Institut und der Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. am Dienstag, den 17. September 2024, um 18 Uhr ein. Der Eintritt ist frei.
Nach der Begrüßung durch Dr. Andrzej Kaluza (Deutsches Polen-Institut) und Grußworten von Hanno Benz (Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt) sowie Klaus Müller (Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.) wird Dr. Holger Politt (Rosa-Luxemburg-Stiftung) einen Vortrag über die Biografien von jüdischen Kindern halten, die den Holocaust in polnischen Familien überlebt haben und oft erst im erwachsenen Alter die Wahrheit über ihre Herkunft erfahren haben. Anschließend ist eine Führung mit dem Kurator geplant.
Weitere Informationen zur Ausstellung, die von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet wird, finden Sie hier.