Mit Stellenkommentar von Prof. Dr. Sascha Feuchert ist im September 2022 im Wallstein Verlag die Biografie von Leon Weintraub unter dem Titel „Die Versöhnung mit dem Bösen. Geschichte eines Weiterlebens“ erschienen.
In Gesprächen mit der Journalistin und Mitautorin Magda Jaros erzählt Leon Weintraub von seiner Kindheit in Lódz und dem Weiterleben nach dem Krieg, seinem Studium der Medizin in Göttingen, seiner Karriere in Polen und seiner Auswanderung nach Schweden aufgrund der antisemitischen März-Unruhen 1968. „Es ist die Geschichte einer Versöhnung nach unsagbarem Leid – aber auch eine Mahnung“.
Übersetzt wurde das Buch aus dem Polnischen von Jan Obermeier. Prof. Dr. Sascha Feuchert hat umfangreiche Annotationen zur deutschen Übersetzung hinzugefügt.
Leon Weintraub (geb. 1926) wurde ab 1940 von den Nationalsozialisten gezwungen, mit seiner Familie im Getto Lodz/Litzmannstadt zu leben und Zwangsarbeit zu leisten. Die dabei erlernten Fertigkeiten bewahrten ihn vermutlich vor dem Tod: Bei der Auflösung des Gettos 1944 gelang es Weintraub, sich als Arbeitshäftling auszugeben und so der Ermordung zu entgehen. In den Wirren der letzten Kriegsmonate überlebte er mehrere der brutalen Verlegungsaktionen, bis ihm schließlich auf einem der Transporte die Flucht gelang. Ein Großteil seiner Familie überlebte den Holocaust jedoch nicht.
Weitere Informationen zum Werk sowie die etwa 43-minütige Dokumentation „Dr. Leon Weintraub – Wege zurück in das Leben“ aus der ARD-Portraitreihe „Zeuge der Zeit“ finden Sie auf den Seiten des Wallstein Verlags hier.
Weintraub, Leon; Jaros, Magda: Die Versöhnung mit dem Bösen. Geschichte eines Weiterlebens
Aus dem Polnischen übersetzt von Jan Obermeier
292 S., 13 Abb.
ISBN: 978-3-8353-5232-2
26,00 Euro