am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

"Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland" - Wolfgang Lauinger im Gespräch über Verfolgung in der NS-Zeit und in der BRD

08.01.2016

14. Januar 2016

Am 14. Januar lädt das LZG mit der Unterstützung des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Hessen zu dem Gespräch und der Buchpräsentation "Lauingers: Eine Familiengeschichte aus Deutschland" ein.
Wolfgang Lauinger war nach den Nürnberger Rassegesetzen ein sogenannter Halbjude. Sein Vater Artur Lauinger wurde 1937 als einer der vermutlich letzten jüdischen Journalisten in Deutschland entlassen. 1939 wurde er zur Emigration nach London gezwungen und ließ seinen damals 20-jährigen Sohn Wolfgang in Deutschland zurück, der in der Wehrmacht dienen musste. 1940 wurde er jedoch  als "Halbjude" aus der Wehrmacht entlassen. Daraufhin schloß er sich in Frankfurt einer Gruppe von Swingjugendlichen an, die sehr schnell die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich zog. Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus war die Verfolgung für ihn nicht zu Ende, denn 1950 wurde er in der Bundesrepublik wegen des Verdachts gegen den Paragraphen 175 (dieser stellte von 1872 bis 1994 sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe) verstoßen zu haben, verhaftet.
Von seiner Verfolgung durch die Gestapo und seiner Familiengeschichte berichtet der heute 97-jährige Wolfgang Lauinger im Gespräch mit Florian Schwinn. Bettina Leder, die die Geschichte des 1879 in Augsburg geborenen Artur Lauinger und seines Sohnes Wolfgang aufgeschrieben hat, liest aus ihrem Buch, das in der von Hermann Simon herausgegebenen Reihe „Jüdische Memoiren“ bei Hentrich & Hentrich mit einem Vorwort von Volker Beck erschienen ist. Die LieBigBand spielt zur Begleitung des Abends Swingtitel, die Lauinger seit seiner Jugend liebt.

 

Die Veranstaltung findet in der Cafeteria der Liebigschule in Gießen (Bismarckstraße 21) ab 19.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. 


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