Am 11.Dezember laden das Literarische Zentrum Gießen (LZG), die Frauenbeauftragte der JLU Gießen und die Arbeitsstelle Holocaustliteratur zu einer Lesung mit Katja Petrowskaja ein. Die ukrainische Schriftstellerin wird an diesem Abend aus "Vielleicht Esther" vorlesen.
Katja Petrowskajas hochgelobtes Debüt erzählt in kurzen Kapiteln ihre unabgeschlossene Familiengeschichte. Ihr Urgroßvater gründete in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische Kinder. Der Student Judas Stern, ein Großonkel, verübte 1932 ein Attentat auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau Die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb, wurde von deutschen Soldaten in Kiew erschossen. Ihr Name war vielleicht Esther.
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin und arbeitet als Journalistin für russische und deutsche Medien. Aufmerksam und kritisch äußert sie sich regelmäßig zum Ukraine-Konflikt, außerdem erscheint in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wöchentlich ihre Kolumne "Die west-östliche Diva". Für ihre Erzählung "Vielleicht Esther" erhielt sie den Bachmann-Preis 2013.
Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr im KiZ (Kongresshalle), Südanlage 3a, 35390 Gießen.