In dem von Nikola Roßbach herausgegebenen Handbuch „Zensur“, das im Juli 2024 im Nomos Verlag veröffentlicht wurde, ist ein Artikel von Sascha Feuchert und Jennifer Ehrhardt erschienen. Unter dem Titel „Das 20. Jahrhundert und die (fast) totale Zensur in der Moderne“ beleuchtet der Beitrag zentrale Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, in dem es regional nicht nur zu Phasen (fast) totaler Zensur kam, sondern auch auf globaler Ebene die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit massiv gestärkt wurde. Rechtslage, Administrationsstrukturen und deren Funktionsorte, Zensurmotive, -mittel sowie -objekte werden vor allem an den fünf deutschen Staaten und ihren unterschiedlichen politischen Systemen (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Staat, DDR und BRD) exemplifiziert; dies mit schlaglichtartigen Seitenblicken auf Großbritannien, die Sowjetunion und die USA sowie ihre jeweiligen Einflusssphären.
Das Handbuch, welches sich an ein an Zensur interessiertes Fachpublikum sowie an fortgeschrittene Studierende richtet, präsentiert erstmals den Stand der Zensurforschung aus einer interdisziplinären, transhistorischen und globalen Perspektive. Nach begrifflich-theoretischen Grundlagen werden zentrale Akteure und Handlungsfelder der Zensur behandelt: Politik, Religion, Wirtschaft, Kunst, Medien und Recht. Es folgt ein Überblick über die Zensurgeschichte von der Antike bis zum 21. Jahrhundert. In Beiträgen zu verschiedenen Weltregionen (Afrika, Asien, Australien, Nord-, Mittel- und Südamerika, West- und Osteuropa) werden die globalen Dimensionen von Zensur entfaltet. Abschließend geht es um aktuelle Kontroversen und Polemiken der Zensur, um Zensurnarrative und -debatten (z.B. über „Cancel Culture“ und „Identitätspolitik“).
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