Nur wenige Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es am 10. Mai 1933 unter der Kampagne "Aktion wider den undeutschen Geist" in vielen deutschen Universitätsstädten zu organisierten und meist systematisch vorbereiteten Bücherverbrennungen. Bereits in den Tagen zuvor, wie etwa in Gießen, wo bereits am 8. Mai 1933 eine der ersten Bücherverbrennungen der NS-Diktatur stattfand, aber auch noch nach dem 10. Mai verbrannten Anhänger der Nationalsozialisten an vielen Orten auf öffentlichen Plätzen als ‚undeutsch‘ geächtete Bücher und Schriften.
Der Arbeitskreis „Bücherverbrennung – nie wieder“ lädt im Gedenken daran am Dienstag, den 10. Mai 2022, dazu ein, aus diesen Büchern zu lesen. Sieben Stunden lang können Teilnehmer:innen in Hamburg auf dem Platz, wo am 15. Mai 1933 NS-Studierendenorganisationen und Burschenschaften Bücher verbrannten, einen Text oder ein Gedicht vorlesen. Pandemiebedingt sollen vorrangig eigene Bücher oder Vorlesetexte mitgebracht werden. Für Kurzentschlossene liegen jedoch auch Texte bereit. Einfach nur zuhören ist natürlich ebenfalls ausdrücklich erwünscht.
Unter http://www.lesezeichen-setzen.de gibt es eine Liste von betroffenen Autor:innen, deren Texte nicht mehr dem Urheberrecht unterliegen.
Die Veranstaltung findet am 10. Mai an der Kaiser-Friedrich-Ufer 7 (Ecke Heymannstraße, Hamburg-Eimsbüttel am Isebek-Kanal, Metrobus 4, Haltestelle KaiFU) statt. Eröffnet wird die Veranstaltung um 11 Uhr.
Zusätzlich wird auch digital auf der Webseite des Arbeitskreises für alle, die nicht zum Gedenkplatz kommen können, gelesen. Hierfür können persönliche Lesungen aus den verbrannten, verbotenen und verbannten Büchern als Link (vimeo, youtube, mp3 oder mp4) mit kleinen Beiträgen (ca. 5-7 Minuten) an folgende Adresse gesendet werden: kontakt@lese-zeichen-hamburg.de
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Monats des Gedenkens in Hamburg-Einsbüttel statt: http://www.gedenken-eimsbuettel.de/