Am 13. November wird die ungarische Auschwitz-Überlebende Éva Fahidi in der Vorlesung von Prof. Dr. Sascha Feuchert „Holocaust- und Lagerliteratur: Theorie – Geschichte – Didaktik“ von 12 bis 14 Uhr zu Gast sein und über ihr Schicksal berichten. Interessierte sind herzlich willkommen. Die Veranstaltung findet im Hörsaal A1 im Philosophikum I, Haus A (Otto-Behaghel-Straße 10A, 35394 Gießen) statt.
Éva Fahidi wurde am 22. Oktober 1925 in Ungarn geboren. 1936 konvertierte die jüdische Familie zum Katholizismus. Doch die systematische Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung traf auch Fahidi und ihre Familie. Mit der deutschen Besetzung Ungarns im Jahr 1944 wurden sie in ein Getto und später nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ihre Mutter, ihr Vater und ihre Schwester wurden dort in den Gaskammern ermordet. Sie selbst kam wenig später in ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald und musste dort Zwangsarbeit verrichten. Im März 1945 wurde sie auf einem Todesmarsch von den amerikanischen Truppen befreit. Sie überlebte den Holocaust und kehrte nach Ungarn zurück. Heute lebt Éva Fahidi in Budapest und tritt regelmäßig als Zeitzeugin auf.
59 Jahre nach der Befreiung kehrte sie nach Auschwitz zurück und entschied sich daraufhin, ihre Geschichte niederzuschreiben. Ihre Erinnerungen „Die Seele der Dinge“ erschienen 2011 im Lukas Verlag. Das Buch „Mut zum Leben – Die Botschaft der Überlebenden von Auschwitz“ von Christa Spannbauer und Thomas Gonschor ist 2014 im Europa Verlag erschienen und erzählt die Lebens- und Leidensgeschichten der Holocaust Überlebenden Esther Bejarano, Yehuda Bacon, Éva Fahidi und Greta Klingsberg.
Ab Samstag, den 9. November, bis einschließlich 16. November 2019 spricht Éva Fahidi in insgesamt sechs Veranstaltungen, neben Gießen auch in Bünde (9.11.), Bad Nauheim (10.11.), Büdingen (11.11.), Marburg (14.11.) und Butzbach (16.11.) über ihr Leben und ihre Geschichte als Holocaust-Überlebende. Die Veranstaltungsreihe wird von der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V. u.a. in Kooperation mit den Städten und Kommunen organisiert.
Die Veranstaltung am 13. November findet um 12:15 Uhr in der Otto-Behaghel-Straße 10 im Hörsaal A1 (Philosophikum 1) in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V und der Stadt Gießen statt. Der Eintritt ist frei.