Am 1. September 2017 lädt die Vitos-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Gießen um 19 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung für die in Brandenburg und Hadamar vom Oktober 1940 bis Mai 1941 ermordeten Patientinnen und Patienten in die Kapelle der Vitos-Klinik (Licher Straße 106) ein.
Während des Nationalsozialismus wurden Hunderttausende psychisch kranker Menschen, die als rassisch, genetisch, gesellschaftlich und "wirtschaftlich" unerwünscht eingestuft wurden, in Deutschland und in den besetzten Gebieten im Verlauf des 2. Weltkriegs das Leben ermordet. Aus der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt und der Provinzial-Siechenanstalt, beide in der Licher Straße in Gießen gelegen, wurden 388 Schutzbefohlene im Rahmen des "Euthanasieprogramms" getötet.
In diesem Jahr soll das Gedenken besonders den jüdischen Patientinnen und Patienten gelten. Sie waren doppelter Verfolgung ausgesetzt: als Juden und aufgrund ihrer Erkrankungen und Behinderungen. Auf Erlass des Reichsministers des Inneren vom August 1940 wurden aus dem gesamten Mitteldeutschen Raum jüdische Patienten in eine eigens eingerichtete "Sammelanstalt" in der Licher Straße in Gießen eingewiesen und 10 Tage später in der Mordanstalt Brandenburg umgebracht.
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