Erinnerung: Anlässlich des Gedenktages der Novemberpogrome 1938 zeigt das Kinocenter Gießen in zwei weiteren Vorführungen den Dokumentarfilm ′Walter Kaufmann - Welch ein Leben!&a

Als Zeitzeuge fast eines ganzen Jahrhunderts erlebte der deutsch-australische Journalist und Schriftsteller Walter Kaufmann (1924–2021) viele bedeutende Weltereignisse
und -erschütterungen: Als Jude erfuhr er persönlich die Folgen des Nationalsozialismus. Mit einem Kindertransport nach Großbritannien gelang ihm als 15-Jähriger die Flucht aus dem Deutschen Reich. Seine Adoptiveltern wurden 1944 in Auschwitz ermordet. In England als „alien enemy“ interniert, wurde er 1940 mit dem berüchtigten Schiff HMT Dunera nach Australien deportiert, wo er fast zwei Jahre in einem Lager in Hay verbrachte. Um diesem zu entkommen, meldete er sich freiwillig zum Dienst in der australischen Armee. Nach dem Krieg war er als Romanautor, Seemann, DDR-Korrespondent und politischer Aktivist tätig. Mit dem Kinodokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ (FSK 12) setzen Regisseurin Karin Kaper und Regisseur Dirk Szuszies seinem bewegten Leben ein Denkmal.

Am 30. Oktober 2023 wird das Kinocenter Gießen (Bahnhofstraße 34, 35390 Gießen) den Dokumentarfilm in einer Abendvorstellung um 19:30 Uhr zeigen. Im Anschluss an die Vorführung findet außerdem ein Filmgespräch mit der Regisseurin Karin Kaper statt. Zusätzlich wird am Vormittag des 31. Oktober 2023 eine Vorführung inklusive Filmgespräch für Schulklassen angeboten. Anfragen und Anmeldungen können direkt an die Regisseurin gerichtet werden unter kaperkarin@web.de. Ein pädagogisches Begleitheft steht auf der Webseite des Films hier zum kostenlosen Download bereit.

Nähere Informationen zum Film sowie Tickets für die Abendvorführung sind auf der Webseite des Kinocenters Gießen hier erhältlich. 

Eine Zusammenarbeit des Kinocenters Gießen mit der Jüdischen Gemeinde Gießen, dem Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde Gießen e. V., dem Evangelischen Dekanat Gießen, der Katholische Erwachsenbildung Oberhessen, der VVN-BdA Gießen, dem ZiBB Gießen sowie der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung