Nicht allein in Deutschland, sondern weltweit häufen sich in jüngster Zeit Fälle antisemitisch motivierter Diskriminierung und Gewalt, deren ideologische Grundlagen vielfältig und komplex sind. In ihrem 2018 in deutscher Sprache im Berlin Verlag erschienenen Buch „Der neue Antisemitismus“ spürt die renommierte amerikanische Historikerin und Holocaustforscherin Deborah Lipstadt den Ausdrucksformen dieses erschreckend virulenten Hasses in Europa, den USA und im Nahen Osten nach und erklärt die Ursachen seines Wiederaufstiegs auch jenseits rechtsradikaler und islamistischer Milieus. Sie zeigt auf, was Juden und Nichtjuden wissen müssen, um dem neuen Antisemitismus etwas entgegensetzen zu können, und warnt vor den universalen Folgen eines Hasses, der sich rasant ausbreitet. „Juden sind so etwas wie der Gradmesser der Gesellschaft. Wer sie angreift, greift alle demokratischen und multikulturellen Werte an“, so Lipstadt.
Zum Vortrag von Deborah Lipstadt über „Contemporary Antisemitism. Old Text in a New Binding“ mit anschließender Diskussion lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften am Dienstag, 10. Dezember, um 19 Uhr, ins Forschungskolleg (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe) ein. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Es wird um vorherige Anmeldung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de gebeten.
Deborah Lipstadt ist Professorin für Moderne Jüdische Geschichte und Holocaust-Studien an der Emory University in Atlanta (USA).
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