Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur trauert um eine der bedeutendsten jüdisch-kanadischen Autorinnen, Chava Rosenfarb (geb. 1923), die am 30.01.2011 verstorben ist. Chava Rosenfarb überlebte das Getto Lodz, die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen und verfasste kurze Zeit nach dem Krieg als eine der wenigen Überlebenden fiktionale Texte über den Holocaust, wie z.B. den viel beachteten dreibändigen Roman "Der boym fun lebn" (engl. "The Tree of Life"), der im Getto Lodz spielt.
Große Anerkennung erhielt sie ebenfalls für ihre Kurzgeschichten "Survivors", die ursprünglich auf Jiddisch verfasst wurden und 2004 auch auf Englisch erschienen und für die sie u.a. mit dem "Israeli Manger Prize" ausgezeichnet wurde, der als höchste Auszeichnung für jiddische Literatur gilt.
Ihr schriftstellerisches Talent entdeckte Rosenfarb, als sie unter den schrecklichen Bedingungen im Getto leben musste und ihre Eindrücke und Erlebnisse in Gedichten festhielt. Es dauerte nicht lange und sie wurde zum Schützling von Simcha-Bunim Shayevitch, einem der bedeutendsten Dichter im Getto, der sie in die Schriftstellergruppierung des Gettos einführte, in der sie trotz ihres jungen Alters von 17 Jahren schnell Akzeptanz fand.
Rosenfarb hinterlässt ein beeindruckendes Werk, das für die nachfolgenden Generationen von großer Bedeutung ist.