"Der Vorleser" von Bernhard Schlink thematisiert den Umgang mit Holocaustschuldigen, er wird gerade in Hessen häufig als Schullektüre herangezogen. Doch wie berechtigt ist diese Kanonisierung? William C. Donahue und Sascha Feuchert wollen der Frage nachgehen, was die sogenannte Holocaustliteratur eigentlich ist und was sie aus pädagogischer Sicht zu leisten vermag.
William Collins Donahue ist Bishop-MacDermott-Professor für Germanistik, Professor für Jüdische Studien und Komparatistik an der Duke University (Durham, North Carolina). Er veröffentlichte eine Reihe von Aufsätzen über neuere deutsche und deutsch-jüdische Literatur. In Holocaust Lite konstatiert er, dass Schlinks Roman der Schuldfrage des Holocaust nicht gerecht werde.
Sascha Feuchert ist Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und Vorsitzender des LZG. Er veröffentlichte gemeinsam mit Lars Hofmann einen Reclam-Lektüreschlüssel zu Schlinks Der Vorleser. Unter gewissen Voraussetzungen hält er die Lektüre in der Schule für sinnvoll.
Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr im KiZ (Kongresshalle), Südanalage 3a, 35390 Gießen.