am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Auschwitz überleben – und es doch nie verlassen können. Spuren Überlebender in den Archiven des International Tracing Service (ITS)

30.01.2011

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Dr. Susanne Urban (Bereichsleiterin Forschung, ITS Bad Arolsen)

Am 16.02.2011 um 19 Uhr im Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34, Gießen

In den Archiven des ITS Bad Arolsen werden 26.000 laufende Meter an Dokumentenmaterial archiviert, die Aufschluss geben über das Schicksal der Opfer der Naziverfolgung und deren Angehörigen. Seit November 2007 sind diese an Umfang und Bedeutung einzigartigen Bestände der Allgemeinheit zu Forschungszwecken zugänglich.

Dr. Susanne Urban wird als Leiterin der Historischen Forschungsabteilung über die Geschichte des ITS und das dort archivierte Material, das Hinweise zu über 17,5 Millionen Personen enthält, sprechen. Den Schwerpunkt ihres Vortrags bildet die Rekonstruktion der Geschichten derjenigen, die nach der Shoah durch die alliierten Streitkräfte 1945 befreit wurden – die Schicksale sogenannter "displaced persons“.

Was bedeutet Freiheit für die Überlebenden des Holocaust? Was bedeutet Freiheit für die Menschen, deren Familien und Freund/innen verfolgt, gedemütigt, verschleppt und ermordet wurden? Was bedeutet Freiheit für diejenigen, die die nationalsozialistischen Arbeits- und Vernichtungslager überlebten und sich nach dem Ende der Nazi-Diktatur – fern ihrer Heimat – auf dem damaligen Gebiet Deutschlands befanden?

Dr. Urban fokussiert auf der Basis historischer Dokumente Möglichkeiten, diese Fragen zu beantworten. Es wird ersichtlich, inwiefern derartige Quellen, wie sie das ITS archiviert, für die historische Forschung wie auch erziehungswissenschaftliche, literarturdidaktisch und andere Disziplinen unersetzlich sind: diese Dokumente bieten die Möglichkeit, Menschen aus der Anonymität der Masse der Opfer herauszuholen und ihren individuellen Lebensweg nachzuzeichnen.

Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung richtet sich an eine interessierte Öffentlichkeit sowie Studierende und Mitarbeiter der JLU-Gießen

 

Veranstalter:

Netzwerk für politische Bildung, Kultur und Kommunikation e.V.

Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen.

In Kooperation mit dem International Tracing Service (ITS) Bad Arolsen.

Mit Unterstützung der Ernst-Ludwig Chambré-Stiftung.


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Otto-Behaghel-Str. 10 B / 1 · D-35394 Gießen · Deutschland
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