am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Internationale Tagung zum Thema "Deutschsprachiger Rundfunk im Exil - Deutsche Emigrantinnen und Emigranten und die Rundfunkarbeit im Widerstand gegen das nationalsozialistische Deutschland"

11.02.2022

17. Februar bis 19. Februar 2022

Die internationale Tagung, die von Prof. Dr. Carsten Gansel und Prof. Dr. Sascha Feuchert in Verbindung mit Prof. Dr. Roland Innerhofer und Hans Sarkowicz aus Anlass der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Herrn Hans Sarkowicz am Fachbereich 05 der JLU Gießen veranstaltet wird, widmet sich zentralen Aspekten der deutschsprachigen Rundfunkarbeit im Exil und will bislang offene Fragen diskutieren. 

„Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gingen zahlreiche Intellektuelle, Wissenschaftler und Kulturschaffende ins Exil, die sich als politische Gegner verstanden oder auf Grund der nationalsozialistischen Repressions- und Rassenpolitik verfolgt wurden. […] Zusammen mit anderen Emigranten schrieben und gestalteten sie deutschsprachige Rundfunkprogramme zunächst in Frankreich, Spanien und der Sowjetunion, später, kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs, auch in Großbritannien und den USA. […] Die Alliierten entwickelten während des Zweiten Weltkriegs ein in Formen und Inhalten hoch komplexes Netz von offiziellen und „schwarzen“, also getarnten Sendern für Hörer in Deutschland (Vgl. Hans Sarkowicz 2016). […] Zahlreiche der an der Rundfunkarbeit Beteiligte[n] kehrten nach Kriegsende mit den alliierten Besatzungstruppen nach Deutschland zurück und engagierten sich beim Aufbau des Mediensystems in den verschiedenen Besatzungszonen und sodann in den beiden deutschen Staaten. Die Exilforschung wie auch die Rundfunkgeschichtsschreibung haben allerdings den Gegenstand erst spät in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. […] Es existieren bislang nur wenige, allerdings wichtig[e] Beiträge zu Teilaspekten des Gegenstandes. Gleichwohl: Zentrale Aspekte der Rundfunkarbeit im Exil sind nach wie vor nicht in den Fokus der Darstellung gerückt worden.“

Um diesen Umstand Rechnung zu tragen, werden im Rahmen der mehrtägigen Veranstaltung zahlreiche Wissenschaftler:innen von unterschiedlichen Forschungseinrichtungen und Fachdisziplinen in ihren Beiträgen Initiativen in den Exilländern sowie einzelne Radiostationen und deren Programme näher beleuchten. Dabei soll insbesondere die Rolle des Hörfunks als Massen- und Gedächtnismedium reflektiert werden. Ein Austausch über ausgewählte Fallstudien zum Radio im Exil, während des Zweiten Weltkriegs und danach soll dazu einladen, zukünftige Forschungsgegenstände zu diskutieren und Desiderata zu markieren. 

Zum Programmflyer gelangen Sie hier.

 


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