Vom 6. Juni bis zum 21. September 2014 lädt das Museum für Kommunikation in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung zu der Ausstellung "Angezettelt" ein.
Seit dem späten 19. Jahrhundert gibt es kostengünstige Sticker, die fast überall geklebt, gesammelt, getauscht und im öffentlichen Raum verbreitet werden. Auch die Nationalsozialisten nutzten dieses Medium für ihre antisemitische Propaganda. Doch jüdische Organisationen und Vereine wehrten sich bald gegen diese Hetze.
Das Museum für Kommunikation präsentiert in der Ausstellung Hunderte solcher Marken aus der Sammlung Wolfgang Haneys, die eine Alltagsgeschichte des Antisemitismus erzählen. Außerdem berichtet die Ausstellung von gesellschaftlichen Reaktionen, von jüdischem Widerstand und von Aufklebern als Mittel der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Letztlich liefert sie auch einen Ausblick auf die Gegenwart des Mediums.
Wolfgang Haney wurde 1924 als Kind einer jüdischen Mutter in Berlin geboren und beschäftigte sich bereits als Kind mit Münzen und historischen Geldscheinen. In den 1990er Jahren wurde er auf judenfeindliche Postkarten aufmerksam und begann zahlreiche Antisemitica zu sammeln. Er verfügt mittlerweile über eine einzigartige Spezialsammlung geld- und zeitgeschichtlicher Materialien zum Antisemitismus sowie zu den Konzentrationslagern und Gettos der NS-Zeit.
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