Auf der Basis seiner 2022 neu erschienenen Monographie "Lodz. Geschichte einer multikulturellen Industriestadt im 20. Jahrhundert" wird Hans-Jürgen Bömelburg (Osteuropäische Geschichte, JLU Gießen) am 2. Februar ab 19:15 Uhr in seinem Online-Vortrag auf Einladung der Villa Merländer (NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld) die Rolle der Stadt im Zweiten Weltkrieg vorstellen. Lodz wurde als „Lagerstadt“ zum Zentrum von Aussiedlungen, Umsiedlungen und rassistischer Biopolitik. Behandelt wird neben dem Getto Litzmannstadt auch die „Aussiedlung“ von Polen ins Generalgouvernement oder zur Zwangsarbeit, die „Einsiedlung“ von Balten-, Galizien-, Wolhynien-, Bessarabien- und Schwarzmeerdeutschen und die Einrichtung einer Deutschen Volksliste sowie die erhebliche Präsenz der SS in der Stadt. Er wird über außerdem darüber sprechen, warum gerade Lodz zu einer Drehscheibe einer rassistischen Bio- und Bevölkerungspolitik wurde und wie man diese Geschichte in Lodz, die in Verbindung mit zahlreichen NS-Täterorten und heutigen Gedenkstätten steht, näher beforschen kann.
Der Vortrag findet online via Zoom statt. Die Teilnahme ist frei, das Haus freut sich über Spenden. Nach Voranmeldung unter ns-doku@krefeld.de wird der Teilnahmelink zugesendet.
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