Im Begleitprogramm der Ausstellung zur Rolle der I.G. Farben im Nationalsozialismus las Schauspieler Christian Berkel am 8. März vor etwa 200 Besuchern im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund aus den Auschwitz-Berichten von Primo Levi. Markus Roth erläuterte einführend die Texte, darunter bislang weniger bekannte Texte Levis sowie ein längerer Auszug aus seinem Buch „Ist das ein Mensch?“.
Bereits in Auschwitz träumte Primo Levi davon, Zeugnis vom Grauen des Lagers abzulegen. Es war ein Albtraum, denn niemand wollte hören, was er zu berichten hatte. Die Notwendigkeit, erzählen zu müssen, und die Angst, nicht gehört zu werden, beschäftigten ihn sein Leben lang. Was Auschwitz war, hat kaum jemand so präzise und eindrücklich geschildert wie Primo Levi. Nüchtern und zugleich anschaulich hat er in seinen Büchern von der Lagerexistenz berichtet.
Der Abend hat noch einmal gezeigt, wie eindringlich Levis Zeugnisse vor Augen führen, was Auschwitz für den Einzelnen Häftling bedeutet hat, auch weit über die Befreiung hinaus. Die Lesung endete mit dem auch heute noch aktuellen Appell Levis "Wehret den Anfängen!", den das Publikum nachdrücklich mit Applaus bekräftigte.
„Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz“ ist eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts Frankfurt. Für die Präsentation kooperieren das Museum für Kultur- und Kunstgeschichte (MKK) und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V., der Auslandsgesellschaft.de e. V. und der VHS Dortmund. Ausstellung und Begleitprogramm werden gefördert von Borussia Dortmund und Evonik.