am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Veranstaltungshinweis: „Gedenken neu denken. Wie sich unser Erinnern an den Holocaust verändern muss“ – Buchvorstellung und Gespräch mit Susanne Siegert (@keine.erinnerungskultur)

22.10.2025

11. November 2025, 19 Uhr, Hermann-Levi-Saal des Gießener Rathauses (Berliner Platz 1, 35390 Gießen), Eintritt frei, Voranmeldung erbeten 

Gemeinsam mit dem Kulturamt Gießen laden die Arbeitsstelle Holocaustliteratur und der Akzentbereich „Holocaust- und Lagerliteratur“ der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen herzlich zur Buchvorstellung „Gedenken neu denken. Wie sich unser Erinnern an den Holocaust verändern muss“ (Piper, 2025) mit Autorin und Content Creatorin Susanne Siegert ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 11. November 2025, um 19:00 Uhr im Hermann-Levi-Saal des Gießener Rathauses (Berliner Platz 1, 35390 Gießen) statt. Der Eintritt ist frei; um Voranmeldung wird hier gebeten.

Susanne Siegert zeigt seit Jahren ganz praktisch, wie Gedenkarbeit heute aussehen kann: Unter @keine.erinnerungskultur klärt sie mit informativen Kurzvideos auf Instagram und TikTok über die NS-Verbrechen auf und erreicht damit plattformübergreifend rund 400.000 Follower. Im Jahr 2020 begann die gelernte Journalistin aus persönlichem Interesse, zum KZ-Außenlager Mühldorf Hart in ihrer Heimat zu recherchieren – heute zählt Siegert zu den bekanntesten Stimmen der digitalen Gedenkkultur in Deutschland und wurde für ihre Aufklärungsarbeit vielfach ausgezeichnet. 

Am 31. Oktober 2025 erscheint im Piper Verlag ihr erstes Buch „Gedenken neu denken“. Darin entwirft Siegert eine zeitgemäße Perspektive auf die deutsche Erinnerungskultur. Sie plädiert für eine pluralistische, neue Gedenkarbeit, die den Fokus auf die Verantwortung der Nachfahren der Tätergeneration statt auf die „einstudierte“ gemeinsame Rückschau mit den Opfern legt. Dabei rückt sie weniger bekannte NS-Verbrechen, vergessene Orte und bislang marginalisierte Opfergruppen in den Mittelpunkt. 

Gemeinsam mit Prof. Dr. Sascha Feuchert und Jennifer Ehrhardt von der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der JLU Gießen diskutiert Siegert an dem Abend, wie eine aktivere und vielfältigere Gedenkkultur gestaltet werden könnte – insbesondere in einer Zeit, in der es keine Zeitzeug:innen mehr geben wird. 

Zur Person 

Susanne Siegert, geboren 1992, ist gelernte Journalistin. Neben ihren Social-Media-Kanälen @keine.erinnerungskultur und @kz.aussenlager.muehldorf moderiert sie die Geschichtspodcasts „Zeitzeug:nisse“ und „Verbrechen Vergessen – Was nach 1945 geschah“. Für ihre innovative und engagierte Aufklärungsarbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme Online Award (2024) sowie dem Margot Friedländer Preis (2025).


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Otto-Behaghel-Str. 10 B / 1 · D-35394 Gießen · Deutschland
arbeitsstelle.holocaustliteratur@germanistik.uni-giessen.de
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