Am 15. Januar 2019 war Prof. Dr. Christian Gerlach (Universität Bern) zu Gast in Gießen und hielt im Rahmen der Ausstellung "Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung", die bis zum 17. Januar in der Kongresshalle Gießen gezeigt wurde, einen Vortrag über die Entstehung und Entwicklung der Vernichtungsstätte nahe Minsk. Dabei betonte er deren multifunktionalen und regionalen Charakter und sprach von einem "Panorama des Grauens", welches sich in der Zeit von 1942 bis 1944 dort abgezeichnet habe. Zugleich betonte er in Bezug auf die Bedeutung von Malyj Trostenez, dass es "ein Lager von vielen" im osteuropäischen Raum gewesen sei und verwies auf die Notwendigkeit von Forschungsarbeiten, die ihren Blick auch auf die zahlreichen Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen in den Lagern richten sollten.
Die abschließende Diskussionsrunde unter Moderation von Prof. Dr. Thomas Bohn (Universität Gießen), der die Ausstellung maßgeblich nach Gießen geholt hat, zeigte weitere Forschungsdesiderate auf und unterstrich das anhaltende Interesse und die Wichtigkeit der Thematik, auch fernab von den bekannteren Konzentrations- und Vernichtungslagern.