am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Die AHL gratuliert Guy Stern herzlich zum 100. Geburtstag

14.01.2022

Anlässlich des Geburtstags laden das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 und das PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland am 18. Januar zu einer Online-Veranstaltung ein

Am 14. Januar 2022 wird Prof. Dr. Guy Stern, der 2014 zu Besuch an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur war und sich in einem Vortrag dem Thema ‚Arisierung‘ in der deutschen Literatur der Gegenwart gewidmet hat, 100 Jahre alt. Wir gratulieren ihm sehr herzlich zu diesem besonderen Geburtstag und wünschen ihm alles erdenklich Gute!

Guy Stern wurde als Günther Stern 1922 in Hildesheim geboren. Im Alter von 15 Jahren emigrierte er 1937 mit der Hilfe seines Onkels in die USA. Die Bemühungen, seine Familie in die USA nachzuholen, scheiterten. 1942 meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst und nahm als Unteroffizier der sogenannten „Ritchie Boys“, einer Spezialeinheit des Militärnachrichtendienstes, an der Invasion in der Normandie teil. Nach Kriegsende suchte Stern nach seinen Familienmitgliedern und erfuhr, dass er als Einziger überlebt hatte. 
Er kehrte Ende 1945 in die USA zurück und setzte sein Germanistikstudium fort. 1963 wurde er zum Professor für deutsche Sprache und Literatur habilitiert und nahm Gastprofessuren an mehreren deutschen Universitäten wahr, u. a. an der Goethe-Universität Frankfurt. Nach seiner Pensionierung wurde er Direktor des International Institute of the Righteous am Holocaust Memorial Center in Greater Detroit und ist dort bis heute aktiv. Als Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Sammelbände zur deutschen Literaturgeschichte mit Schwerpunkt auf Exil- und Immigrantenliteratur gilt er als bedeutender und profilierter Vertreter der Exilforschung. Er ist zudem Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.

Anlässlich von Guy Sterns 100. Geburtstag lädt das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 und das PEN Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland am 18. Januar 2022 von 19:30 bis 20:30 Uhr zu einer virtuellen Veranstaltung ein. Zu Ehren von Stern wird seine Ehefrau Susanna Piontek Passagen aus seiner Autobiografie „Wir sind nur noch wenige – Erinnerungen eines hundertjährigen Ritchie-Boys“ vortragen. Marlen Eckl wird im Anschluss aus der Festschrift „Von der Exilerfahrung zur Exilforschung. Zum Jahrhundertleben eines transatlantischen Brückenbauers“ lesen. Beide Publikationen sollen noch im Januar 2022 erscheinen. 


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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