am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

"[F]ür Freiheit, Wahrheit und Recht kämpfen!": Veranstaltungsreihe im Rahmen des bundesweiten Anne Frank Tages 2023 in Frankfurt am Main

07.06.2023

11. und 12. Juni 2023

Veranstaltung mit Dr. Wolf Kaiser über Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher am 12. Juni um 18:15 Uhr

Anlässlich Anne Franks Geburtstag am 12. Juni 2023 begeht die Stadt Frankfurt gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank und vielen anderen Akteur:innen aus Kultur, Politik und Zivilgesellschaft am 11. und 12. Juni 2023 den diesjährigen Anne Frank Tag mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm, u.a. mit (Museums-)Führungen, einem Live-Konzert, Stadtrundgängen, einem Filmscreening, Workshops, Vorträgen und Diskussionen.

Der Aktionstag „orientiert sich in diesem Jahr am Zitat aus Annes Tagebuch vom 22. Mai 1944: ‚Wir hören doch immer, dass wir alle zusammen für Freiheit, Wahrheit und Recht kämpfen!‘“ Mit diesem Ausruf habe Anne Frank „die Doppelmoral deutlich gemacht: Die Nazis behaupteten, für Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte einzutreten. Doch Jüdinnen und Juden sowie andere marginalisierte Gruppen wurden von diesen Rechten ausgeschlossen und von den Nazis verfolgt. Deshalb musste sich Anne mit ihrer Familie in einem Hinterhaus in Amsterdam verstecken und wurde deportiert und starb in einem Konzentrationslager. Annes Geschichte steht deshalb symbolhaft für die Auswirkungen von Menschenfeindlichkeit und Hass. Um darauf aufmerksam zu machen, dass diese heute immer noch existieren und wie gefährlich diese für unsere Demokratie und Menschenrechte sind, setzt der Anne Frank Tag auch in diesem Jahr wieder ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung.“ 

Besonders hinweisen wollen wir auf den Vortrag mit Diskussion von Dr. Wolf Kaiser zu „‚Wie halten wir das aus, diese schrecklichen Ereignisse?‘ – Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher“, den das Fritz Bauer Institut am 12. Juni um 18:15 Uhr an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, Raum 1.802) veranstaltet. Der Eintritt ist frei.

Wolf Kaiser, der bis 2015 Leiter der Bildungsabteilung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz war, ist der Herausgeber der Anthologie „Der papierene Freund“, die in der gemeinsamen Schriftenreihe der AHL mit der Chambré-Stiftung 2022 herausgegeben wurde. Kaiser erläutert im Gespräch die Überlieferung und die Besonderheiten der darin versammelten, zuvor nicht in deutscher Sprache zugänglichen Tagebücher, die in ganz Europa auf der Flucht, im Versteck, in Gettos und Lagern geschrieben worden sind. In diesen Tagebüchern, aus denen er Auszüge vorlesen wird, haben jüdische Kinder und Jugendliche ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung, aber auch ihren Lebenswillen festgehalten. Weitere Informationen zur Anthologie erhalten Sie hier.

Nähere Informationen zum Programm finden Sie hier


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