am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

"Wichtiger als unser Leben" - Storytelling zur Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums München zum Untergrundarchiv des Warschauer Gettos online einsehbar

16.08.2023

Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen riegelten die deutschen Besatzer im Jahr 1940 weite Teile von Warschau ab und verschleppten die jüdische Bevölkerung der Stadt sowie aus anderen besetzten Gebieten in das entstandene Getto. Mit dem Ziel, das Leben und Sterben der polnischen Jüdinnen und Juden unter nationalsozialistischer Besatzung schon während Verfolgung und dem Massenmord für die Mit- und Nachwelt zu dokumentieren, initiierte der Historiker Emanuel Ringelblum eine beispiellose verdeckte Sammelaktion im Getto: Eine Gruppe von Chronistinnen und Chronisten, die sich Oneg Shabbat (‚Freude des Sabbat‘) nannte, sammelte amtliche Dokumente sowie eine Vielzahl anderer Quellen des Alltags und fertigte eigene Reportagen über verschiedenste Aspekte des Lebens im Getto an. Diese umfangreiche Quellensammlung ist heute als das ‚Ringelblum-Archiv‘ bekannt. Eine erste deutschsprachige Auswahl-Edition des Archivs, das weitgehend überliefert und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, wird derzeit von der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, dem Fritz Bauer Institut sowie dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte ediert.

Im NS-Dokumentationszentrum München (Max-Mannheimer-Platz 1, 80333 München) ist seit dem 29. Juni 2023 und noch bis zum 7. Januar 2024 eine gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut Emanuel Ringelblum in Warschau und der Association of the Jewish Historical Institute of Poland erarbeitete Ausstellung zu sehen, die anhand verschiedener Dokumente aus dem Ringelblum-Archiv eine Innensicht des Warschauer Gettos aus jüdischer Perspektive zeigt. Ein Storytelling zu der Ausstellung ist nun auch hier online einsehbar. 

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des NS-Dokumentationszentrums hier.


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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