am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Veranstaltungshinweis: „Briefe aus der Asche. Die Aufzeichnungen des jüdischen Sonderkommandos Auschwitz“ – Buchvorstellung mit Autor Pavel Polian und Historiker Andreas Kilian

03.02.2025

11. Februar 2025, 18 Uhr, im Konferenzraum des GCSC (Otto-Behaghel-Straße 12, 35394 Gießen), Eintritt frei

Gemeinsam mit der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freunde der Auschwitzer e.V. lädt die Arbeitsstelle Holocaustliteratur (AHL) am Dienstag, den 11. Februar 2025, um 18 Uhr zu einer Buchvorstellung mit dem Autor Pavel Polian und dem Historiker Andreas Kilian ein. Vorgestellt wird das im Dezember 2024 veröffentlichte Buch „Briefe aus der Asche. Die Aufzeichnungen des jüdischen Sonderkommandos Auschwitz“ von Pavel Polian, das unter Mitarbeit von Andreas Kilian entstand. Die Veranstaltung findet im Konferenzraum des GCSC (Otto-Behaghel-Straße 12, 35394 Gießen) statt und wird von Felix Luckau (AHL) moderiert. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Die Mitglieder des sogenannten jüdischen Sonderkommandos in Auschwitz-Birkenau wurden von der SS gezwungen, am Betrieb der Krematorien und der Vernichtung von Millionen Menschen mitzuwirken. Nur wenige von ihnen überlebten diese entsetzliche Zwangsarbeit, denn die SS ermordete regelmäßig die Mitglieder des Sonderkommandos, in dem Versuch, die eigenen Verbrechen zu vertuschen. Trotz der lebensbedrohlichen Umstände gelang es einigen Angehörigen des Sonderkommandos, im Geheimen schriftliche Zeugnisse zu verfassen, um künftigen Generationen vom Ausmaß des Grauens zu berichten.

Der von Pavel Polian herausgegebene Band „Briefe aus der Asche. Die Aufzeichnungen des jüdischen Sonderkommandos Auschwitz“ (Theiss in Herder, 2024) vereint erstmals alle neun überlieferten Zeugnisse des jüdischen Sonderkommandos, die bislang aus der Erde von Auschwitz geborgen wurden, in deutscher Übersetzung. Die Texte wurden mit Erläuterungen zu ihrem Entstehungskontext versehen. Besonders hervorzuheben ist das Zeugnis von Marcel Nadjari, das erst 2017 mit aufwendigen technischen Verfahren entziffert werden konnte.

Im Rahmen der Buchvorstellung werden ausgewählte Passagen aus jenen zentralen Egodokumenten des Holocaust vorgelesen. Im Gespräch diskutieren die beiden Experten über die Entstehungsgeschichte dieser außergewöhnlichen Zeugnisse sowie ihre Bedeutung für die Gegenwart.

Pavel Polian ist als Kulturgeograf, Historiker und Philologe tätig. Seit 2008 ist er Professor der Geografie an der Nord-Kaukasischen Universität in Stawropol und seit 2015 Direktor des Mandelstam-Zentrums an der Hochschule für Wirtschaft in Moskau.

Andreas Kilian ist Historiker und einer der führenden deutschen Experten zum jüdischen Sonderkommando Auschwitz-Birkenau. Dem Gießener Publikum ist er etwa durch seine Lesungen aus „Filip Müller. Sonderbehandlung. Meine Jahre in den Krematorien und Gaskammern von Auschwitz“ (Theiss in Herder, 2021) bekannt.

Eine Veranstaltung der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V. 


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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