Johannes Winter recherchierte den Lebensweg des Malers Carl Barnas; in der Wetterauer Zeitung vom 12.11.2010 schildert er seine Ergebnisse unter dem Titel "Ein nationales Heiligtum begründet seinen Ruf".
Der aus der Wetterau stammende Carl Barnas wird 1879 in Friedberg geboren. Nach dem Schulabschluss geht er bei seinem Vater, einem Dekorationsmaler, in die Lehre und schreibt sich anschließend, im Jahr 1899 an der Kunstakademie in Berlin ein. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 meldet sich der junge Mann als Kriegsfreiwilliger. Nach vier Jahren Arbeit im Sanitätsdienst unternimmt er Reisen nach Frankreich, Italien, Belgien und Holland, wo er seine Frau Elizabeth J. G. van Holk kennen lernt.
1921 kehrt er mit seiner Familie nach Deutschland zurück und siedelt sich im oberhessischen Laubach an. Dort widmet er sich der Malerei, bis ihn, nach der Machtübernahme der Nazis 1933, die Aufforderung erreicht, Mitglied der Reichskulturkammer des Propagandaministers Goebbels zu werden. Aus Gewissensgründen weigert sich Barnas, der Anordnung nachzukommen. Der Künstler erhält daraufhin Berufsverbot und beschließt zusammen mit seiner Familie zu fliehen; zunächst nach Prag, dann nach Ecuador. Nach dem Tod seiner Frau 1952 zieht Barnas ein letztes Mal um, von Ecuador nach Houston/Texas, wo er bei seiner Tochter lebt und 1953 stirbt.