Veranstaltungstipp: „‚Schicksalsjahr 1938'. Alltag, Ausgrenzung und gewaltsame Verfolgung von Jüdinnen und Juden im nationalsozialistischen Deutschland“ – Vortrag von Prof. Dr. Hannah Ahlheim (JLU Gießen)

Seit Oktober ist im Haus Anger 10 in Großen-Buseck die vom Freundeskreis Anger 10 – Ehemalige Synagoge zusammengestellte Ausstellung „Zwischen Recht und Gerechtigkeit“ zu sehen. Sie rückt ein bemerkenswertes Gerichtsverfahren in den Mittelpunkt: Die Holocaust-Überlebende Fanny Kramer erstattete 1946 Strafanzeige gegen die Tatbeteiligten der Novemberpogrome 1938 in Buseck. Die dazugehörige Akte, mit der sich die Ausstellung im Wesentlichen befasst, enthält nicht nur Strafsache, Zeugenaussage und Urteil, sondern auch Hinweise zum weiteren Schicksal von Fanny Kramer.

Als Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung findet am Dienstag, den 9. Dezember 2025, um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge (Anger 10, 35418 Buseck) ein Vortrag von Prof. Dr. Hannah Ahlheim statt. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung der Novemberpogrome von 1938 als dem eigentlichen „Dammbruch“ in der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus.

Die von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung geförderte Ausstellung ist noch am 11. und 14. Dezember 2025 sowie am 18. Januar 2026 jeweils von 14 bis 16 Uhr im Anger 10 geöffnet. Zur Finissage am 27. Januar 2026, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wird Prof. Dr. Vanessa Conze von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt erwartet. Wie in den vergangenen Jahren erfolgt um 14:30 Uhr eine Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof; anschließend hält Prof. Conze um 16 Uhr den Schlussvortrag.

Weitere Informationen zum Rahmenprogramm finden Sie hier im Flyer.