Für die Ausgabe der "FAZ" vom 18. September 2011 führte Andreas Platthaus ein ausführliches Gespräch mit dem schwedischen Schriftsteller Steve Sem-Sandberg, dessen Roman "Die Elenden von Lodz" in diesen Tagen nun auch auf Deutsch erscheinen wird. Sem-Sandberg, der 2007 intensiv an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur recherchiert hat, schreibt in seinem Roman über das Leben im Getto und hat dabei historische Quellen mit Fiktionalem gemischt. Als einmalige und wichtigste historische Quelle, auf der sein Roman weitestgehend fußt, konnte Sem-Sandberg die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt heranziehen, die 2007 im Wallstein-Verlag erschienen ist. In dem Gespräch nimmt der Autor u.a. auch Stellung zu der schwierigen Frage, wie man den Schrecken des Holocaust fiktionalisieren dürfe.
In Schweden erschien "Die Elenden von Lodz" bereits 2009 und wurde seitdem mit den höchsten Literaturpreisen ausgezeichnet. Auch in Großbritannien und den USA wird der Roman bereits sehr positiv besprochen; bald wird er in 23 weiteren Sprachen erscheinen.