In einem Gespräch mit Alix Czaplinski äußert sich Prof. Dr. Sascha Feuchert über die „Paderborner Erklärung“ sowie über die Bedeutung des unterrichtlichen Umgangs mit Holocaust- und Lagerliteratur. Die Schule als „der einzige soziale Raum, den alle Menschen durchlaufen“, spiele für das aktuelle und zukünftige gesellschaftlich relevante Sprechen und Erzählen über den Holocaust eine ganz besondere Rolle, argumentiert Feuchert: „Es ist wichtig, dort zu handeln, denn was wir heute dort tun oder nicht tun, prägt morgen unsere gesellschaftliche Realität.“ Dabei ermögliche gerade die Literatur über die Ereignisse des Holocaust, so Feuchert, „individuelle Bezüge zu individuellen Schicksalen“ herzustellen und damit auch „das Herz der Jugendlichen“ zu erreichen.
Am 19. Dezember 2022 hatte die Interessenvertretung der Deutschlehrer:innen in Deutschland, der Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband, in seiner „Paderborner Erklärung“ gefordert, dass die Holocaustliteratur künftig eine deutlich stärkere Rolle in der schulischen Erinnerungsarbeit spielen müsse. Besonders das Kernfach Deutsch sei dazu geeignet, mithilfe literarischer Texte und anderer medialer Formen einen anderen Zugang zu den historischen Ereignissen zu eröffnen. Die Erklärung, die von führenden Deutschdidaktikern mitgetragen und von der Arbeitsstelle Holocaustliteratur wesentlich mitinitiiert worden ist, finden Sie hier im Wortlaut.
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