am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Veranstaltungstipp: Vom Ringelblum-Archiv und dem Jüdischen Historischen Institut – Sonderführung durch die Ausstellung „Der bestimmende Blick“ des Leipziger Dubnow-Institut

15.09.2025

18. September 2025, 16 Uhr, Dubnow-Institut (Goldschmidtstraße 28, 04103 Leipzig)

Anlässlich des 79. Jahrestages der Entdeckung des ersten Teils des Ringelblum-Archivs lädt das Dubnow-Institut am Donnerstag, dem 18. September 2025, um 16 Uhr zu einer exklusiven Führung durch die Ausstellung „Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen“ ein. In enger Kooperation zwischen dem Dubnow-Institut und dem Jüdischen Historischen Institut in Warschau konzipiert, gibt die Ausstellung anhand einzigartiger Bildbestände, insbesondere von Fotoalben, Einblicke in das jüdische Leben in Polen nach der Shoah, das von Ambivalenzen und widersprüchlichen Erfahrungen zwischen Selbstbestimmung und Gewalt, Trauer und Neuanfang sowie Wiederaufbau und Emigration geprägt war.

Die Sonderführung rückt die Geschichte des Ringelblum-Archivs ins Zentrum. Diese historisch einmalige Sammlung von Berichten, Statistiken, offiziellen Unterlagen und persönlichen Aufzeichnungen entstand im Warschauer Getto unter der Leitung von Emanuel Ringelblum und einer Untergrundgruppe, die sich „Oyneg Shabes“ nannte. Als ein einzigartiger Akt des Widerstands und der Zeugenschaft dokumentiert das Archiv das Überleben, Leiden und den Alltag der jüdischen Bevölkerung im Angesicht der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung. Das Archiv wurde 1942 und 1943 im Warschauer Getto vergraben. Der erste Teil wurde am 18. September 1946 in den Trümmern der Stadt entdeckt, der zweite folgte 1950. Bis heute ist dieses zentrale Vermächtnis jenseits der akademischen Forschung in Deutschland jedoch weitgehend unbekannt.

Um diesen zentralen Quellenbestand einem breiteren Publikum im deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen, realisiert die Arbeitsstelle Holocaustliteratur in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut und dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte – in enger Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Historischen Institut in Warschau – derzeit eine deutschsprachige Auswahl-Edition des Untergrundarchivs und der Tagebücher Emanuel Ringelblums. Mehr erfahren Sie hier.

Weitere Informationen zur exklusiven Führung finden Sie hier.


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Arbeitsstelle Holocaustliteratur
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