Am Mittwoch, den 9. Juli 2025, laden das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie die Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg zu einem Vortrag mit anschließender Buchvorstellung des preisgekrönten Historikers Ari Joskowicz (Professor für Jüdische Studien und Geschichte an der Vanderbilt University, USA) ein.
Unter dem Titel „Sinti, Roma, Juden und der Holocaust“ widmet sich Joskowicz der ungleichen Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen an Jüdinnen und Juden sowie an Sinti:zze und Rom:nja. Während die Shoah an den Jüdinnen und Juden nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend erforscht und öffentlich erinnert wurde, blieb der Genozid an den Sinti:zze und Rom:nja über Jahrzehnte weitgehend unbeachtet. In seinem Vortrag beleuchtet Joskowicz diese historische Asymmetrie und geht der Frage nach, wie sie das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen bis in die Gegenwart beeinflusst. Zugleich zeigt er auf, wie jahrzehntelange, oft eng miteinander verwobene Kämpfe um Anerkennung deren Beziehung vertieft haben, die sich heute nicht nur auf das Gedenken an den Holocaust, sondern auch auf aktuelle Diskurse über Antirassismus und Zionismus konzentrieren.
Diese Themen behandelt Joskowicz auch in seinem mehrfach ausgezeichneten Buch „Rain of Ash: Roma, Jews, and the Holocaust“ (Princeton University Press, 2023), das er im Anschluss an den Vortrag vorstellen wird.
Der Vortrag sowie die Buchvorstellung finden am 9. Juli 2025 ab 18 Uhr in deutscher Sprache im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma (Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg) statt.
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