Das Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck veranstaltet gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie dem Diözesanbildungswerk des Bistums Limburg eine interreligiöse Fachtagung, die sich mit dem Spannungsfeld zwischen der deutschen Erinnerungskultur und der postkolonialen Geschichtserinnerung beschäftigt. Eine zentrale Frage der Vorträge und der anschließenden Workshops wird sein, wie das Erinnern an den Holocaust und den Kolonialismus in einer postmigrantischen Gesellschaft unter Berücksichtigung demokratischer Inklusion und der Anerkennung migrantischer Realitäten gelingen kann. Es wird diskutiert, wie Räume für den Dialog geschaffen und die pluralen Erinnerungskulturen lernend und wahrnehmend miteinander ins Gespräch gebracht werden können.
Die Fachtagung richtet sich an Lehrkräfte, Sozialarbeiter:innen, Integrationsbeauftrage, Pastoralreferent:innen, Priester, Pfarrer:innen, Gemeinde- und Sozialpädagog:innen sowie Interessierte an interreligiösen und interkulturellen Themenstellungen. Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen sind ebenfalls ausdrücklich willkommen.
Programm:
9:30 Uhr |
Ankommen bei Kaffee und Tee |
10:00 Uhr |
Grußworte und Einstimmung mit Prof. Dr. Alexander Goesmann (Vize-Präsident für wissenschaftliche Infrastruktur, JLU Gießen), Kirchenpräsident Dr. Dr. Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck)
Zum Tagungsprogramm: Prof. Dr. Naime Çakir-Mattner (Professur für Islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische Lebensgestaltung, JLU Gießen) |
10:15 Uhr |
Einführung in das Tagungsthema: „Die Erinnerung der Anderen“
Dr. Andreas Goetze (Referent für interreligiösen Dialog mit dem Islam, Zentrum Oekumene Frankfurt a.M.) |
10:30 Uhr |
Reflexionen zur gesellschaftlichen und pädagogischen Arbeit mit Erinnerungskulturen in einer postmigrantischen Gesellschaft
Derviş Hızarcı (Antisemitismusexperte, Pädagoge, Vorsitzender des Vereins Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus) |
11:15 Uhr |
Shoah und plurale jüdische Perspektiven in der postmigrantischen Gesellschaft
Sabena Donath (Direktorin der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland) |
12:00 Uhr |
Podiumsdiskussion: Perspektiven für die Erinnerungs- und Bildungsarbeit in Kirche und Gesellschaft mit Kirchenpräsident Dr. Dr. Volker Jung, Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann, Derviş Hızarcı, Sabena Donath sowie Prof. Dr. Bekim Agai, moderiert von Dr. Frank van der Velden (Bistum Limburg) |
12:45 Uhr |
Mittagsimbiss |
14:00 Uhr |
Workshops
1. Antisemitismus und Rassismus in der Schule in der heterogenen Gesellschaft
Dr. Türkân Kanbıçak (Jüdisches Museum Frankfurt a.M.)
2. Israelbezogener Antisemitismus
Dr. Janis Detert (Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt a.M.)
3. Sinti und Roma – vergessen zu erinnern?
Francesco Arman (Dokumentationszentrum Sinti und Roma, Heidelberg) |
15:15 Uhr |
Kaffeepause |
15:30 Uhr |
Fishbowl-Diskussion mit Derviş Hızarcı, Sabena Donath, Francesco Arman, Dr. Janis Detert, Dr. Türkân Kanbıçak, moderiert von Prof. Dr. Siegfried Krückeberg (Universität Erlangen, Lehrstuhl für Publizistik) |
16:15 Uhr |
Verabschiedung/Closing durch Prof. Dr. Naime Çakir-Mattner |
Stattfinden wird die Tagung am Mittwoch, den 20. September 2023, von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr im Seminargebäude II am Philosophikum I der Justus-Liebig-Universität Gießen (Alter Steinbacher Weg 44, 35394 Gießen). Es wird um Anmeldung bis zum 15. September 2023 gebeten unter: https://kurzelinks.de/Erinnern