Veranstaltungstipp: „‚Falls keiner von uns überlebt, soll wenigstens das bleiben': Das Untergrundarchiv im Warschauer Getto und seine Dokumentations- und Widerstandsarbeit“ – Vortrag von Prof. Dr. Andrea Löw und Dr. Markus Roth im Rahmen der Anne Frank Tage

Das Fritz Bauer Institut lädt am Donnerstag, den 12. Juni, ab 18:15 Uhr zu einem Vortrag über das Untergrundarchiv des Warschauer Gettos sowie seine Dokumentations- und Widerstandsarbeit ein. Die Referent:innen Prof. Dr. Andrea Löw (Institut für Holocaust-Studien) und Dr. Markus Roth (Fritz Bauer Institut) geben Einblicke in das sogenannte Ringelblum-Archiv, seine zentralen Akteur:innen sowie deren Motive und Ziele. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Zeugnissen von Kindern und Jugendlichen. Der Vortrag mit anschließendem Gespräch findet im Nebengebäude des IG Farben-Hauses (Raum NG 2.701) auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Norbert-Wollheim-Platz 1) statt.

Die Veranstaltung steht im Zusammenhang mit der ersten deutschsprachigen Auswahl-Edition des Untergrundarchivs, die derzeit in einem Kooperationsprojekt der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, des Fritz Bauer Instituts und des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Warschauer Jüdischen Historischen Institut (ŻIH) erarbeitet wird. Herausgegeben wird die Edition von Dr. Markus Roth, Prof. Dr. Andrea Löw und Prof. Dr. Sascha Feuchert (AHL) unter Mitarbeit von Aleksandra Bak-Zawalski (AHL). Im vergangenen Jahr wurde das Editionsprojekt im Rahmen einer Themenwoche auf den Social-Media-Kanälen der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und in einer Lesung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die begleitende achtteilige Beitragsserie ist weiterhin u.a. hier online abrufbar.

Das Untergrundarchiv aus dem Warschauer Getto ist eine einzigartige Quellensammlung zum Leben und Sterben der polnischen Jüdinnen und Juden unter nationalsozialistischer Besatzung. Unter der Leitung von Emanuel Ringelblum sammelten zahlreiche mutige Männer und Frauen heimlich Tagebücher, Aufsätze von Kindern, literarische Texte, Untergrundzeitungen und vieles mehr – als Akt des Widerstands und als Vermächtnis für zukünftige Generationen.

Der Vortrag ist Teil des umfangreichen Veranstaltungsprogramms der diesjährigen Anne Frank Tage (11. bis 15. Juni 2025). Seit 2017 erinnert die Stadt Frankfurt gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank und zahlreichen Partnern jedes Jahr mit vielfältigen Veranstaltungen rund um Anne Franks Geburtstag an die Botschaften ihres weltberühmten Tagebuchs. Weitere Informationen und das Gesamtprogramm finden Sie hier. Für einzelne Veranstaltungen kann eine Anmeldung erforderlich sein.