Eine gemeinsame Veranstaltung des Kulturforums der Sozialdemokratie im Landkreis Gießen e.V. und dem Stadttheater Gießen
„Seit Ausbruch des Ukrainekrieges sind russische Künstler:innen mit Auftrittsverboten belegt. Immer wieder wird unter Androhung von Absagen gefordert, dass sie sich von Putins Regime distanzieren. Doch selbst dann bricht die Kritik nicht ab, wie das Beispiel Anna Netrebko und ihr Auftritt bei den Maifestspielen in Wiesbaden zeigt. Auch die Ukraine fordert, russische Künstler:innen und russische Kunst gänzlich von deutschen Spielplänen zu streichen. Die seit Jahren bekannte regimekritische Band Pussy Riot sagte ihren Auftritt bei den Maifestspielen aus Solidarität mit der Ukraine ab. Die Politik mischt sich ein, Ministerpräsident Boris Rhein ließ aufgrund des Engagements Netrebkos seine Schirmherrschaft für die Maifestspiele ruhen. Reicht ‚Russischsein‘ schon, um als Vertreter:in des russischen Regimes und Anhänger:in Putins zu gelten? Und ist es mit der Kunstfreiheit vereinbar, Künstler:innen politische Bekenntnisse abzuverlangen?“
Gemeinsam mit dem Publikum diskutieren Lukas Faulstich (Verfassungsrechtswissenschaftler JLU Gießen), Sascha Feuchert (Literaturwissenschaftler JLU Gießen, ehem. PEN-Vizepräsident) und Simone Sterr über die Frage, ob das Grundrecht auf Kunstfreiheit für Künstler:innen im Spannungsfeld des Ukrainekrieges gefährdet ist. Moderiert wird der Abend von Emily Härtel (Vorsitzende des Kulturforums der Sozialdemokratie im Landkreis Gießen e.V., Cellistin am Stadttheater Gießen).
Die Podiumsdiskussion findet am 5. Juni 2023 ab 20 Uhr im Foyer Kleines Haus des Stadttheaters Gießen (Ostanlage 43, 35390 Gießen) statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie hier.