Sascha Feuchert und Charlotte Kitzinger haben sich am 15. Dezember in Lund (Schweden) mit Mitarbeitern des Ravensbrück-Projekts "Voices from Ravensbrück" getroffen. Im Rahmen des Projekts werden die etwa 500 hauptsächlich polnischen Interviews mit Überlebenden des KZ Ravensbrück, die zwischen Oktober 1945 und November 1946 von anderen ehemaligen Häftlingen des KZ Ravensbrück durchgeführt und aufgezeichnet wurden, in englische Sprache übersetzt und ediert werden. Das Besondere dieser Zeugnisse ist, dass sie von kleinen Komitees anderer Häftlinge auf Plausibilität und Glaubwürdigkeit hin bewertet wurden. So finden sich am Ende eines jeden Interviews kurze Anmerkungen zur Einordnung des Gesprächs. Bestandteil des Projekts sind außerdem Kladden mit Gedichten und anderen im KZ verfassten Texten sowie Zeichnungen, die vielfach in einem erstaunlich guten Zustand sind. Daneben beinhaltet die Sammlung auch Briefe, die mit unsichtbarer Tinte (Urin) geschrieben wurden. Das Projekt soll im Oktober 2017 abgeschlossen werden, die Interviews sollen dann online verfügbar gemacht werden. Im kommenden Jahr werden Mitarbeiter aus Lund ihre Sammlung auch in Gießen vorstellen.
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