am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

"Lauingers: Eine Familiengeschichte aus Deutschland"

01.04.2015

31. Mai 2015

Am 31. Mai laden das Schauspiel Frankfurt, das Fritz Bauer Institut, das Jüdische Museum Frankfurt, der Verlag Hentrich & Hentrich, dieBundestiftung Magnus Hirschfeld, die Lagergemeinschaft Auschwitz/ Freundeskreis der Auschwitzer und der PMK International Services - CityTour & Chauffeurservice zu dem Gespräch und der Buchpräsentation "Lauingers: Eine Familiengeschichte aus Deutschland" ein.

Wolfgang Lauinger war nach den Nürnberger Rassegesetzen ein sogenannter Halbjude, ‚Swingbube' und Homosexuell.  Sein Vater Artur Lauinger wurde 1937 als einer der vermutlich letzten jüdischen Journalisten in Deutschland entlassen. 1939 wurde er zur Emigration nach London gezwungen und ließ seinen damals 20-jährigen Sohn Wolfgang in Deutschland zurück, der in der Wehrmacht dienen musste. 1940 wurde er jedoch  als "Halbjude" aus der Wehrmacht entlassen. Daraufhin schloß er sich einer Gruppe von Swingjugendlichen an, die sehr schnell die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich zog. Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus war die Verfolgung für ihn nicht zu Ende, denn 1950 wurde er in der Bundesrepublik wegen des Verdachts gegen den § 175 (stellte von 1872 bis 1994 sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe) verstoßen zu haben, verhaftet.

Von seiner Verfolgung durch die Gestapo und seiner Familiengeschichte berichtet der heute 96-jährige Wolfgang Lauinger im Gespräch mit Daniel Baranowski (Bundesstiftung Magnus Hirschfeld). Bettina Leder, die die Geschichte des 1879 in Augsburg geborenen Artur Lauinger und seines Sohnes Wolfgang aufgeschrieben hat, liest aus ihrem Buch, das nun in der von Hermann Simon herausgegebenen Reihe „Jüdische Memoiren“ bei Hentrich & Hentrich mit einem Vorwort von Volker Beck erschienen ist. Zudem berichtet Ulrich Gooß davon, wie die Initiative Mahnmal Homosexuellenverfolgung e.V. zu Beginn der 90er Jahre darum kämpfte, dass gerade in Frankfurt an die Verfolgung der Homosexuellen erinnert werden sollte. Das Main-Kinzig Jazz-Quartett umrahmt die Veranstaltung musikalisch.

 

Die Veranstaltung beginnt um 11:00 Uhr im Schauspiel Frankfurt, Chagallsaal.

Bitte melden Sie sich frühzeitig unter buero@hentrichhentrich.de telefonisch unter 030/609 23 865 an.
 


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