am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949. Lesung und Datenbank-Präsentation

19. Oktober um 18:00 Uhr, Lesesaal der UB Gießen

Die Universitätsbibliothek Gießen und die Arbeitsstelle Holocaustliteratur stellen am 19. Oktober um 18:00 Uhr die Datenbank der frühen Texte der deutschsprachigen Holocaust- und Lagerliteratur von 1933 bis 1949 vor. Roman Kurtz (Stadttheater Gießen) liest dazu aus dem frühen Text von Viktor E. Frankl „Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager“ 

Ergebnis einer langjährigen Kooperation zwischen der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und der UB Gießen ist die frei zugängliche Online-Datenbank „Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur 1933 bis 1949“ (www.fruehe-texte-holocaustliteratur.de). Die Datenbank erfasst zum einen die frühen selbstständig publizierten Werke der deutschsprachigen Holocaust- und Lagerliteratur bibliografisch und stellt zum anderen Inhaltszusammenfassungen, Autorbiografien und Werkgeschichten bereit. Die bibliografische Datenbank wird durch digitale Volltexte vieler Werke ergänzt. Neu sind einige wichtige zusätzliche Funktionen sowie georeferenzierte Daten und die Anreicherungen von Orts- und Personenseiten mit Normdaten aus Wikidata. 

Ziel des Projektes ist, dass diese Werke, die in weiten Teilen aus dem kulturellen und kollektiven Gedächtnis verdrängt wurden, überhaupt erst wieder auffindbar werden und für die öffentliche, wissenschaftliche und didaktische Wahrnehmung erschlossen und aufbereitet werden können. Denn gerade diesen frühen Texten kommt ein besonderer Stellenwert zu, da sie ein doppeltes Zeugnis ablegen: Von den nationalsozialistischen Verbrechen selbst, zu dem sie in unmittelbarer zeitlicher und räumlicher Nähe stehen, aber auch von ihren werkspezifischen Entstehungskontexten.  

Am 19. Oktober 2022 um 18:00 Uhr wird die neue Version der Datenbank im Zeitschriftenlesesaal der UB Gießen in Nähe des Oskar-Singer-Raum präsentiert. Begleitend dazu liest der Schauspieler Roman Kurtz (Stadttheater Gießen) aus Viktor E. Frankls bis heute sehr bedeutsamen Werk „… trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“, das 1946 unter dem Titel „Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager“ erstmals in Wien veröffentlicht wurde. Frankls autobiografisch geprägte Abhandlung entstand Ende 1945. Er hat die Lager als erster Psychiater und Neurologe aus einer psychologischen Perspektive betrachtet und gehört mit Primo Levi zu den ersten Überlebenden, die den ‚Verfall‘ der Humanität unter den Gefangenen beschreiben.

Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind sehr herzlich willkommen! Informationen finden Sie auch auf der Seite der UB Gießen hier.


Drucken
TOP
Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Otto-Behaghel-Str. 10 B / 1 · D-35394 Gießen · Deutschland
arbeitsstelle.holocaustliteratur@germanistik.uni-giessen.de
News

Diese Webseite verwendet Cookies
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Funktionen personalisieren zu können. Bitte treffen Sie Ihre Auswahl, um den Funktions-Umfang unserer Cookie-Technik zu bestimmen. Weitere Informationen zu Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.