am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin / Stockholm

12.03.2011

Im Jüdischen Museum in Frankfurt /Main ist vom 16. März bis zum Juli 2011 die Ausstellung "Flucht und Verwandlung" zu sehen, die sich mit dem Leben und Werk der jüdischen Lyrikerin Nelly Sachs befasst.
Sachs floh im Mai 1940 zusammen mit ihrer Mutter in einer der letzten Passagiermaschinen aus Berlin-Tempelhof nach Schweden und entging damit gerade noch rechtzeitig dem bereits vorliegenden Befehl zum Abtransport in ein Konzentrationslager. Im Exil widmete sie sich u.a. dem Schreiben von Gedichtzyklen und wurde 1966 als erste deutsche Dichterin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Im Fokus der nach ihrem gleichnamigen Gedichtband benannten Ausstellung steht die, auch als "Kajüte" benannte Küche, der kleine Raum, in dem Nelly Sachs die meiste Zeit ihres Tages verbrachte, denn dort war sie "mehr zu Hause [...] als in dem Fein-Zimmer, wo ich die Möbel von anderen Flüchtlingen übernahm." Anhand des Nachlasses, in dem sich eine Fülle an unveröffentlichtem Material, wie z.B. Ton- und Bildaufnahmen oder Manuskripte befinden, will die Ausstellung die Koordinaten von Sachs‘ "unsichtbarem Universum“ nachzeichnen und dabei auch die ästhetische Radikalität ihres Werks sowie den kulturhistorischen Kontext seiner Entstehung sichtbar machen.
Die bisher unbekannten Schriftstücke ermöglichen zudem die Dokumentation ihrer Freundschaft zu Autoren wie Paul Celan, Hans Magnus Enzensberger und Selma Lagerlöf und geben dem Besucher der Ausstellung einen Einblick in das private Leben der Lyrikerin.

An dieser Stelle möchten wir auch auf die Lehrer(fort)bildung hinweisen, die das Pädagogische Zentrum FFM am 16. März 2011 von 14.30–17.00 Uhr zu dieser Ausstellung anbietet. Neben einer Einführung in die Ausstellung sollen Überlegungen im Hinblick auf ihre Nutzung in verschiedenen Fächern im Fokus stehen.


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