Anlässlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz präsentiert die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz seit dem 20. Januar 2022 auf ihrem Instagram-Account 80 Erinnerungen von Zeitzeugen und Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung aus den Beständen der Joseph Wulf Bibliothek. Unter dem Leitthema „20. Januar 1942. Was bleibt?“ teilen Mitarbeitende, ehemalige Kolleg:innen und Wegbegleiter:innen der Einrichtungen zweimal wöchentlich ihre Gedanken zu den bewegenden Texten.
Unter den vorgestellten Werken findet sich u. a. Józef Zelkowiczs „In diesen albtraumhaften Tagen. Tagebuchaufzeichnungen aus dem Getto Lodz/Lizmannstadt, September 1942“. Seine Aufzeichnungen sind erstmals in deutscher Übersetzung von Susan Hiep im Oktober 2015 als Publikation der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München im Wallstein Verlag erschienen. Herausgegeben und kommentiert wurde das Werk von Angela Genger, Andrea Löw und Sascha Feuchert.
Miriam Haardt, Mitglied des Gedenkstättenteams, schreibt: „Es ist vermutlich kein Tagebuch, diese eindringliche chronologische Beschreibung des 1. bis 6. Septembers 1942, als im Ghetto Lodz erst die Kranken, danach die Kinder und Alten und schließlich fast 16 000 Menschen deportiert werden. Der Schriftsteller Józef Zelkowicz schreibt in bildhaft-literarischer Sprache möglicherweise schon für die Nachwelt von Leben und zunehmender Verzweiflung angesichts der erwarteten Deportation, der erwarteten Ermordung. Dabei lässt er auch die Beteiligung des jüdischen ‚Ordnungsdienstes‘ nicht aus. Zwei Jahre später wird Zelkowicz in Auschwitz ermordet.“
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