Wir möchten Sie auf eine Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Dachau aufmerksam machen, die bis zum 28. Februar 2017 zu sehen ist.
Unmittelbar nach seiner Befreiung dokumentierte der bayerische Reklamezeichner Georg Tauber das grauenvolle Leben im KZ Dachau, die Ankunft der Amerikaner sowie die Zeit im Lager nach der Befreiung. Vor fünf Jahren wurden im Nachlass des Dachau-Überlebenden Anton Hofer die über 60 Zeichnungen entdeckt, die nun das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Diese Werke werden mit Aquarellen von Stadtansichten und Landschaften, die von Georg Tauber 1941 im Konzentrationslager angefertigt wurden, gezeigt.
Die Ausstellung thematisiert ebenfalls das Schicksal der "asozialen" Häftlinge, zu denen auch Georg Tauber zählte: Von 1940 bis 1945 war er wegen seiner Morphinabhängigkeit und der damit verbundenen Beschaffungskriminalität im KZ Dachau inhaftiert. Menschen, die im Nationalsozialismus als "asozial", "kriminell" oder homosexuell eingestuft und verfolgt wurden, erhielten nach dem Krieg keine staatliche Entschädigung. Bis heute existieren kaum persönliche Zeugnisse dieser Opfergruppen, da die Diskriminierung gegen sie lange anhielt. Eine seltene Ausnahme bildet da Georg Tauber, der 1964 die "K.Z.-Arbeitsgemeinschaft ,Die Vergessenen`" mitgründete. Diese Gemeinschaft setzte sich für die politische Anerkennung 'vergessener' KZ-Opfer ein, wurde aber nach nur wenigen Monaten verboten.